In Wahrheit würde jedoch auch der Branchenkonsens zu Grabe getragen, der libreka! erst möglich gemacht hat. So weit der Konjunktiv. Der Indikativ lautet: Der Branchenkonsens bröckelt, und es gibt nicht nur anonyme Heckenschützen, die libreka! gezielt in Verruf bringen wollen. Konstruktive Kritik an der Branchenplattform will niemand verhindern. Über Schwachpunkte muss gesprochen werden. Aber auch die erreichten Erfolge können sich sehen lassen.
In Vergessenheit scheint der ursprüngliche Zweck geraten zu sein, zu dem libreka! ins Leben gerufen wurde: als unabhängige Volltextplattform, die Verlagen und vor allem kleineren Buchhandlungen den Zugang in den
E-Commerce ermöglichen sollte. Neben Titelmarketing und Volltextrecherche ist die Teilhabe am E-Book-Handel dabei nur ein Element. Und jeder, der sich mit dem E-Book-Markt in Deutschland beschäftigt, weiß, wie bescheiden die Downloadzahlen und Umsätze derzeit noch sind. Man kann sich über die Doppelmoral der Branche nur wundern: Wenn es darum geht, Monopolisten wie Google oder Amazon die Stirn zu bieten, wird libreka! gern zitiert. Wenn die Plattform jedoch ihre Aktivitäten entfalten soll, werden die Büchsen gespannt.