Börsenvereinsvorsteher Gottfried Honnefelder war ebenso wie seine Vorstandskollegen und die vielen anwesenden Fachschüler angetan von den Möbeln, die Paschen für den hohen, lichten Lesesaal der Schulen gebaut hat. Erfreut über die "Kultur des Einrichtens", die dort nun sichtbar werde, ergänzte Honnefelder sein Credo, dass jedes Buch zähle, um diese Variante: "Jedes Regal zählt" - und nannte das Regal "ein Haus für unsere Bücher", die darin wohnen und warten könnten, bis sie gebraucht und gelesen würden.
Jan Paschen nahm den nachdenklichen Ton Honnefelders gern auf und erläuterte den Anwesenden sein Motiv, sich für die Buchbranche in dieser Weise einzusetzen. Ihm und seinem Unternehmen gehe es darum, "den Begriff der Bibliothek als Möbel mit Leben und Glaubwürdigkeit zu füllen". Bücherregale bauen ohne Begeisterung für Bücher - das könne seines Erachtens nicht gelingen.
Auch kaufmännisch nicht: "Wer heute etwas verkaufen will und sein Produkt nicht liebt, kann zu Hause bleiben." Paschen zeigte sich überzeugt (nicht aufgrund von Zukunftsanalysen, sondern "weil wir uns hierbei auf unser Herz verlassen"), dass "das Bedürfnis der Menschen nach Rückzug und Entschleunigung als Reaktion auf Informationsüberfluss und Überreiztheit kein Klischee ist".
So steht ab sofort die Paschen Lounge zum entschleunigenden Gebrauch parat - und in ihr eine Vielzahl von Büchern, die von der Stiftung Lesen irgendwann einmal eine Auszeichnung oder eine lobende Erwähnung erhalten haben. Ergänzt wird diese stolze Sammlung des Schönen von einer noch überschaubar großen Sammlung des Besten: fünf mal 20 Romane, die es auf die Longlists der bisherigen fünf Jahrgänge des Deutschen Buchpreises geschafft hatten.
Die Lounge kommt an. "Wir sehen jetzt schon, dass diese Bibliothek von unseren Fachschülern mit großer Begeisterung genutzt wird", berichtete Jürgen Lemke vom Leitungsteam des Media Campus.