Ilma Rakusa wurde 1946 in der Slowakei geboren. Ihre Schulausbildung erhielt sie in Zürich, sie studierte Slavistik und Romanistik in Zürich, Paris und St. Petersburg. Seit 1977 hat die Autorin einen Lehrauftrag an der Universität Zürich. Daneben ist sie freiberuflich als Schriftstellerin, Übersetzerin und Publizistin tätig. Sie lebt in Zürich.
„Erinnerungspassagen" ist der Untertitel des Buches, das in kurzen Kapiteln vom Werdegang des kleinen, auf die Welt neugierigen Mädchens zur europäischen Intellektuellen erzählt. Als Tochter eines slowenischen Vaters und einer ungarischen Mutter verbringt es seine Kindheit in einem Mitteleuropa, das nach dem Zweiten Weltkrieg gerade seine politischen und kulturellen Konturen neu eingeschrieben bekommt.
"Mehr Meer" erzählt in 69 kurzen Kapiteln von den Irritationen der Kindheit und Jugendzeit, denen durch die Emigration bedingt ein sicherer Ort fehlte. In Dialogen, Gedichten und Erinnerungsbildern geht Ilma Rakusa ihrer Geschichte auf den Grund: die vom Vater initiierten ständige Ortswechsel, das Paradies des Meeres und der Küste in Triest und Grado, Reisen, die Musik, die ersten Auslandsjahre in Paris und im damals noch sowjetischen Leningrad. Ilma Rakusa nähert sich ihren frühen Jahren mit großer Genauigkeit in einem sehr schwierigen Bereich: im Atmosphärischen, das sie mit Knappheit und Präzision erdet.
Der Jury gehören an: Martin Ebel (Tagesanzeiger), Sandra Leis (Der Bund), Manfred Papst (NZZ am Sonntag), Hans Ulrich Probst (Schweizer Radio DRS 2) und Martin Zingg (Freier Kritiker).
Am Schweizer Buchpreis nahmen in diesem Jahr 61 Bücher von Schweizer Autorinnen und Autoren aus 47 Verlagen teil. Im Vorjahr wurde der Schweizer Buchpreis erstmals verliehen, er ging 2008 an Rolf Lappert.