Bestellungen über die Borders-Website
www.borders.co.uk sind bereits nicht mehr möglich. Wie es heißt, werden auch Bestellungen von Kunden in den Filialen nicht mehr entgegen genommen. Nach britischen Medienberichten wird derzeit nach anderen Interessenten gesucht. Wettbewerber wie die Waterstones-Mutter HMV hätten allerdings bereits abgewinkt. Sie seien nicht an dem Unternehmen an sich interessiert, sondern lediglich daran, im Falle einer Insolvenz einzelne Filialen aus der Konkursmasse zu übernehmen.
Borders UK hatte erst im Sommer im Zuge eines Management-Buy-Out den Besitzer gewechselt. Mehrheitseigner ist die Investmentgesellschaft Valco. Der US-amerikanische Branchenriese Borders hält noch 17 Prozent an dem britischen Ableger.
In den vergangenen Monaten wurden immer deutlichere Zweifel an der Existenzfähigkeit des Unternehmens geäußert, nachdem einzelne Verlage, Großhändler und Auslieferer die Belieferung von Borders UK zeitweise eingestellt hatten. Im August wurde bekannt, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young bei der Beurteilung der Bilanz für das Jahr 2008 die Geschäftsfähigkeit des Unternehmens angezweifelt hatten.
Borders UK verzeichnete zuletzt einen Jahresumsatz von rund 150 Millionen Pfund (ca. 170 Mio. Euro). Das Unternehmen betreibt derzeit noch 36 Superstores; in neun kleineren Filialen, die unter den Namen Books Etc. und Borders Express geführt werden, laufen seit einigen Wochen bereits Schließungsverkäufe.