In dem Brief verwahrt sich Sparr gegen die Berichterstattung des „Welt"-Korrespondenten Uwe Wittstock im allgemeinen, insbesondere aber sei Wittstocks jüngster Artikel zum Ausstieg Joachim Unselds „ressentimentgeladen". Nicht Informationen, sondern Wertungen seien bestimmend.
All das mag Sparrs Meinung sein und auch wert Wittstocks Chefredakteur bei der „Welt" mitzuteilen. Warum diese Information gleich noch für andere Redaktionen wertvoll sein soll, erschließt sich nicht gleich. Es sei denn, Suhrkamp hat Spaß daran, weiter in den Schlagzeilen zu sein. Es könnte zugleich als Warnung an zu kritische Journalisten gedacht sein - womöglich bekommen „FAZ" und „Süddeutsche" demnächst auch Post.
Zuletzt berichtet Sparr von einem besonders vertrauten Verhältnis zwischen Wittstock und Joachim Unseld und unterstellt, dass Wittstock nicht als unabhängiger Journalist schreibe. Zudem verfolge der Redakteur eigene Interessen, nämlich Leiter des Literaturhauses in Frankfurt am Main zu werden, dem Joachim Unseld vorsteht. Das ist kalkulierte Indiskretion.
Suhrkamp entfacht ein neues Feuer, kaum dass die alte Brandstelle gelöscht ist. Warum nur konzentriert man sich nicht endlich ganz auf das, was den Verlag voranbringen könnte? Diese Aufgabe wäre groß genug.