Kommentar

Kalender: Einkäufer ohne Ambitionen

11. Dezember 2009
Redaktion Börsenblatt
Dutzendware dominiert, außergewöhnliche Kalender sind schwer zu finden. Eine sichere Adresse für Originalität und Qualität war bisher der Knesebeck Verlag. Das ist bald vorbei. Ein Kommentar von Börsenblatt-Redakteurin Sabine schwietert.
2010 ist der letzte Jahrgang für die "Verrückten Hühner" und "Style and Taste"; das kleine, feine Programm wird ersatz­los gestrichen. Gegen die Vertriebspower der Großen war Knesebeck machtlos. Im Saison­geschäft mit den Jahresplanern begnügen sich nämlich viel zu viele Händler mit Komplettanbietern. Ein, zwei Lieferanten – und schon sind von Architektur über Katze bis Literatur alle Themen in allen Formaten und Preisgruppen abgedeckt. Rackjobbing? Auch kein Problem. Das ist bequem und rationell. Mit den sortimenterischen Ambitionen scheint es im Kalendersegment nicht weit her zu sein. Jede Wette: Wären die Knesebeck-Kalender in den Buchhandlungen zu sehen gewesen, die Kunden hätten zugegriffen. Zu spät.