Studie

Anzeigenflaute und Digitalisierung krempeln Fachverlage um

18. Dezember 2009
Redaktion Börsenblatt
"Wege in die Zukunft – Herausforderungen für Fachverlage 2010/13" heißt eine neue Studie der Deutschen Fachpresse in Zusammenarbeit mit Steinröder Publishing Consulting. Jetzt kann man sich die 37-seitige Studie als PDF herunterladen. Die wichtigsten Ergebnisse.

Umsatzentwicklung: Die Anzeigenerlöse gingen bei den Fachzeitschriftenverlagen um 15 bis 30 Prozent zurück. Damit sind Fachzeitschriften stärker von der Anzeigenflaute betroffen als Zeitschriften allgemein (siehe Grafik). Deutlich stabiler waren die Vertriebserlöse, die bei den meisten Verlagen im Vergleich zum Vorjahr konstant waren. Absatzrückgänge wurden dabei durch Preiserhöhungen kompensiert. Für 2010 erwarten die Verleger im Anzeigengeschäft die gleiche Situation wie 2009. Erst für 2011 wird mit einer leichten Besserung gerechnet. 

Veranstaltungen: Der Umsatzanteil aus dem Veranstaltungsgeschäft zwischen 5 Prozent und 20 Prozent. Einige Verlage spürten deutliche Umsatzrückgänge im Kongressgeschäft.

Digitalisierung: Wissenschaftsverlage erzielen mehr Erlöse mit digitalen Angeboten als andere Fachverlage, bei denen der Umsatzanteil digitaler Angebote bei ca. 5 Prozent liegt. Eine Ausnahme bildet ein RWS-Verlag, der seine Programmstrategie konsequent auf digitale Produkte ausgerichtet hat und 40 Prozent des Umsatzes mit digitalen Angeboten generiert. 

Kosten sparen: In den Fachzeitschriftenverlagen steht an erster Stelle die Senkung der variablen Kosten durch Reduzierung des Heftumfangs, Zusammenlegen von Ausgaben und Senkung des Freiauflagenversands. Gespart wird auch bei Sachkosten, wie Budgets für Reisen, Fortbildung oder Werbung. 

Erweiterter Wettbewerb: Was die Marktmitspieler anbelangt, erwarten die Verleger drastische Veränderungen. Als potentielle Wettbewerber werden sowohl "Big Player" und "Generalisten" wie Amazon und Google, Xing und Facebook gesehen als auch Nischenanbieter online, Bibliotheksverbünde und bisherige Werbekunden, die ihr Publikum jetzt direkt ansprechen. (BtoC statt BtoB).

Zur Studie:

Für die qualitativ Studie wurden die verlegerischen Geschäftsführer bzw. Verleger von zwanzig ausgewählten Fachverlagen befragt. Die Auswertung erfolgte qualitativ und deskriptiv. "Repräsentative quantitative Aussagen sind bei dieser Methode nicht möglich", heißt es in der Studie (Download)

Mehr über die Studie und Einschätzungen von Fachverlegern in der nächsten Printausgabe des Börsenblatts.