Borders hatte 1998 die britische Kette Books Etc. übernommen und in der Folge eine rasche Expansion betrieben. Im November war das Unternehmen unter Insolvenzverwaltung gestellt worden.
In der Zwischenzeit wird die Kritik am Vorgehen des Insolvenzverwalters MCR immer lauter. So gab der Oberste Gerichtshof in London einer Klage des größten englischsprachigen Buchverlags Hachette statt und entschied, dass MCR seit Beginn der Insolvenzverwaltung widerrechtlich Bücher des Verlags verkauft habe, ohne darüber eine Einigung erzielt zu haben. Interessenten für einzelne Borders-Filialen beklagten zudem mangelnde Kooperationsbereitschaft seitens MCR. Noch in der vergangenen Woche hatte der Gründer von Books Etc., Richard Joseph, ein Angebot zur Übernahme einer größeren Zahl von Filialen unterbreitet. Dieses Angebot wurde vom Insolvenzverwalter abgelehnt.
In Großbritannien wird seit längerem kritisiert, dass Insolvenzverwalter häufig dazu neigen, die ihnen anvertrauten Unternehmen abzuwickeln, anstatt sie in restrukturierter Form weiterzuführen, weil im Abwicklungsprozess höhere Gebühren einzunehmen seien.