Dort haben sich die Amazon-Kunden begeistern lassen von den digitalen Büchern. Beim weltgrößten Internet-Händler wurden am ersten Weihnachtsfeiertag (der zwar kein allzu umsatzstarker Tag sein dürfte, aber immerhin!) mehr Titel heruntergeladen denn als physisches Buch gekauft. Davon ist man in Deutschland weit entfernt. Noch.
Denn die Marketingmaschinen werden auch hierzulande angeworfen. Weltbild etwa bietet Ken Folletts Bestseller "Die Tore der Welt" zum Taschenbuchpreis von 12,99 Euro an – fast 50 Prozent weniger als das Hardcover kostet. Der Elektronik-Riese Saturn hat gerade seinen Online-Shop relauncht und hält sich die Option offen, schon bald E-Books zu offerieren. Und an dieser Stelle steckt richtig Fantasie drin.
Die Metro-Töchter Saturn und Media Markt bieten mit dem Sony Reader bereits ein passendes Lesegerät an. Der Durchbruch lässt zwar noch auf sich warten. Wenn die Unternehmen aber die entsprechenden Inhalte in ihr Programm aufnehmen, wird das den elektronischen Büchern neuen Schub verleihen. Niemand sonst in Deutschland wirbt so aggressiv, hat einen so großen Werbeetat wie diese beiden Elektronikmärkte. Gesetzt den Fall, sie würden eine Kampagne für E-Books starten – dann würden Aufmerksamkeitswerte entstehen, von denen die Branche bislang weit entfernt ist.