Türkei

Der P.E.N. äußert sich zur Wiederaufnahme des Strafverfahrens gegen Pinar Selek

7. Februar 2011
Redaktion Börsenblatt
Die internationale Schriftstellervereinigung P.E.N. fordert, dass die türkische Justiz das Verfahren gegen Pinar Selek einstellt und dass die türkische Soziologin und Schriftstellerin das Recht erhält, sich frei und ungehindert in ihrem Land zu bewegen, ein Recht, für das sie auch vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strasbourg kämpft.
Am 9. Februar wird in Istanbul erneut der Prozess gegen Pinar Selek eröffnet. "Sie wird aufgrund einer erzwungenen und später zurückgezogenen Zeugenaussage beschuldigt, 1998 auf dem Istanbuler Gewürzbasar eine Bombe gezündet und überdies Kontakte zur verbotenen PKK gepflegt zu haben. In zwei früheren Verfahren, 2001 und 2006, wurde sie bereits zweimal freigesprochen", heißt es in der Presseerklärung des P.E.N.

Das P.E.N.-Zentrum Deutschland, als dessen Writers-in-Exile-Stipendiatin Pinar Selek derzeit in Berlin lebt, hat sich Anfang März 2010, kurz nach Bekanntwerden der Aufhebung des zweiten Freispruchs durch das Oberste Kassationsgericht der Türkei, mit einem Appell an seine Mitglieder sowie an eine Reihe namhafter Künstler, Wissenschaftler und Politiker gewandt und darum gebeten, die Forderung nach sofortiger Einstellung des Verfahrens durch ihre Unterschrift zu unterstützen.