Das Unternehmen rechnet sich offenbar gute Chancen aus, für die Restseller-Läden von Wohlthat in Berlin (9) und Potsdam (1) einen Käufer zu finden. "Nach harten Sanierungsschritten ist die Marke Wohlthat in Berlin erfolgreich unterwegs“, sagt Großkinsky; die Filialen erwirtschafteten einen Umsatz von fünf Millionen Euro pro Jahr „und schreiben schwarze Zahlen.“
Das großstädtische Geschäft sei nicht mit dem in anderen Regionen vergleichbar und biete daher die Chance auf eine gute eigenständige Zukunft und einen Ausbau außerhalb der DBH. „In der Metropole Berlin ist Wohlthat mit seinem besonderen Konzept – großer Außenverkauf, starke Preisaktion, Ikea-Möblierung, spezielle Lagen und Lokalitäten, wie es sie nur in Berlin gibt – seit Jahrzehnten erfolgreich als Marke eingeführt. Wohlthat ist dort eine ‚Kultmarke’ mit Kiezcharakter und übernimmt die Nahversorgung.“
Bis zu einem möglichen Verkauf soll der Geschäftsbetrieb unverändert weitergehen. Auch an der Ein- und Anbindung an die DBH ändere sich nichts.
Insgesamt sind nach Angaben der DBH vom Wohlthat-Umbau 152 Mitarbeiter betroffen. Davon wechselten 93 zu Jockers – die DBH-Schwester hat den Zuschlag für 15 von 26 verbliebenen Wohlthat-Filialen bekommen – und 5 zu Weltbild (am Standort Osnabrück). Die neue Wohlthat Berlin GmbH & Co. KG, die ab 1. Juli für die zehn Filialen im Berliner Raum zuständig ist, soll 54 Mitarbeiter übernehmen.
Ulrich Daniels wird sich jetzt Schritt für Schritt aus dem Geschäft zurückziehen. Daniels hat ab 1976 die Marke Wohlthat entwickelt und sie rund 30 Jahre später Weltbild übereignet (ab 2008 zu 100 Prozent). Wie es heißt, bleibe er noch für eine Übergangszeit Geschäftsführer der Wohlthat GmbH und berate im Anschluss die neue Wohlthat Berlin GmbH & Co. KG.
Die Geschäftsführung des neuen Berliner Unternehmens übernehmen indessen andere: Herbert Zoch, bis 2009 käufmännischer Geschäftsführer bei Weltbild, und Dirk Brettschneider.
