Thalia

Bilanz mit Licht und Schatten

10. August 2011
Redaktion Börsenblatt
Die Einnahmen der Douglas-Tochter Thalia steigen weiter: Knapp 702 Millionen Euro hat das Unternehmen in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres (Oktober 2010 bis Juni 2011) umgesetzt – 4,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Flächenbereinigt steht jedoch ein Minus in der Bilanz.

Auf vergleichbarer Basis gingen die Umsätze nach Angaben von Douglas um 0,6 Prozent zurück. "Das Ergebnis wurde vor allem durch die branchenweit unbefriedigende Umsatzentwicklung im stationären Geschäft belastet", heißt es aus der Unternehmenszentrale.

Probleme scheint vor allem das Auslandgeschäft zu machen: Während die 236 deutschen Filialen flächenbereinigt um 0,2 Prozent zulegen konnten, gingen die Einnahmen in Österreich und der Schweiz um insgesamt 2,9 Prozent zurück. Hauptursache dafür sei "die unbefriedigende Entwicklung in der Schweiz". 

Die Umsatzentwicklung von Thalia, vom 1.10.2010 bis 30.6.2011:

Deutschland

  • Filialen: 236 Filialen (Vorjahreszeitraum: 232)
  • Nettoumsatz: 529,6 Millionen Euro (513,6 Mio. Euro); plus 3,1 Prozent (vergleichbar: plus 0,2 Prozent) 

Ausland

  • Filialen: 59 (Vorjahreszeitraum: 56)
  • Nettoumsatz: 172,3 Millionen Euro (159,1 Mio. Euro); plus 8,3 Prozent (vergleichbar: minus 2,9 Prozent)


Zuwachs beschert Thalia 
in erster Linie das Internet: Hier setzte das Unternehmen 23 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum. Laut Douglas wurden über diesen Vertriebskanal in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres rund 15 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt.

Kreke bestätigt Prognose

Insgesamt setzte Douglas von Oktober 2010 bis Ende Juni 2011 gut 2,6 Milliarden Euro um, was auch auf vergleichbarer Basis auf ein Plus hinausläuft (1,7 Prozent). Das Ergebnis vor Steuern lag am Stichtag bei 127 Millionen Euro.

Konzernchef Henning Kreke sieht seine Unternehmensgruppe zwar weiterhin auf Wachstumskurs und bestätigte seine Prognose für das Gesamtjahr (zwei bis vier Prozent Wachstum) – von Thalia selbst erwartet er dabei aber schon jetzt wenig Unterstützung; in der Mitteilung an die Medien heißt es, man erwarte eine  "knappe Zielerreichung trotz schwacher Entwicklung bei Thalia".

Banker senken Kursziel

Die Analysten der Deutschen Bank haben bereits gestern, im Vorfeld der Veröffentlichung der Zwischenbilanz, Sand ins Getriebe gestreut: Einer dpa-Meldung zufolge stuften sie die Aktie von "Buy" auf "Hold" und senkten zugleich das Kursziel von 48,00 auf 30,00 Euro. Die Probleme der Buchsparte Thalia erschienen größer als zunächst gedacht und der Wettbewerb im Parfümerie-Geschäft nehme zu, so die Analysten. Daher hätten sie ihre Progosen überarbeitet und rechneten ab 2013 mit einer Stagnation der Gewinne.