Bankenkonferenz

Zukunft will erklärt werden

23. September 2011
Redaktion Börsenblatt
Am 19. September fand die sechste Bankenkonferenz des Börsenvereins in Frankfurt am Main statt. Verleger gaben "Bankern" einen Einblick in künftige Herausforderungen für die Branche – ein Schwerpunkt waren E-Books. Ein Kommentar von Börsenblatt-Redakteurin Christina Schulte.

Die Branche hat es wirklich nicht leicht, zumindest nicht gegenüber den Banken. Seit Hunderten von Jahren handelt sie mit Büchern, mit Inhalten, gedruckt auf Papier. Eine große Wertschätzung erfahren ihre Produkte bei den Lesern – bei den Bankern hingegen gilt das mit Hingabe und Sorgfalt gefertigte Produkt oft schlicht als "bedrucktes Papier", mithin etwas, das keinen großen Wert hat. Immerhin aber etwas, das sich anschauen, anfassen und in die Hand nehmen lässt.

Wie soll das jetzt erst in der digitalen Welt werden? Wie erklärt man Menschen aus der Finanzwelt die neuen Produkte? Nichts Physisches mehr, lediglich Dateien, die sich ihren Weg durch das weltweite Netz bahnen, um schließlich auf Lesegeräte geladen zu werden. Die Branche ist gerade dabei, dafür Geschäftsmodelle zu entwickeln, die irgendwann auch mit E-Books ein einträgliches Wirtschaften ermöglichen. Wie das im Detail funktionieren wird, kann derzeit niemand genau sagen.

Investitionen in die elektronische Zukunft werden jetzt getätigt, sprich: Das Geld der Banken muss jetzt fließen. Zuvor müssen sie jedoch erst einmal über das Neue, teils noch Vage informiert und davon überzeugt werden, dass die Entwicklung digitaler Geschäfte etwas Aussichtsreiches ist. Nur so können sich Banker ein Bild davon machen, wofür sie ihr Geld geben. Risiko inklusive. Hier eine sorgfältige und detailreiche Aufklärungsarbeit zu leisten, ist Aufgabe jedes Unternehmers. Der Börsenverein hilft ebenfalls, hält mit den Banken Kontakt über Newsletter und durch die jährliche Bankenkonferenz. Das Feld gemeinsam zu beackern, scheint erfolgversprechend.