Neue Buchhandelsstudie

Denn sie wissen nicht immer, was sie tun

13. Oktober 2011
Redaktion Börsenblatt
Buchhändler kontrollieren zu wenig, wie viel Umsätze sie mit ihrem Online-Auftritt erzielen: Das ist eines der vielen Ergebnisse der neuen Studie "E-Commerce im Buchhandelseinzelhandel 2011" des Instituts für Buchwissenschaft in Mainz und des Sortimenter-Ausschusses des Börsenvereins, die heute auf der Buchmesse vorgestellt wurde.

Nur 52 Prozent der in der Studie befragten Sortimenter haben die über den Online-Shop generierten Umsätze gemessen, nur 43 Prozent interessierten sich für die Zugriffszahlen ihrer Website, gut 30 Prozent befragten ihre Kunden zum Online-Auftritt. "Es verwundert schon, dass die Online-Umsätze so wenig interessieren", sagte Buchwisenschaftler Axel Kuhn, "da müssten sie aktiver sein." Immerhin haben sich die Aktivitäten im Vergleich zu den letzten Studien 2003 und 2006 generell ververbessert: Inzwischen waren 83 Prozent der befragten Buchhandlungen im Internet aktiv. Auch in Sachen Social Media sind sie dabei - "da liegt ein großes Potenzial", meinte Buchwissenschaftlerin Anke Vogel. Wobei eines der Hauptprobleme ist, dass viele Versuchsballone starten und im Nebel stochern: "Man muss sich zuerst einmal klare Ziele setzen: Was will ich denn eigentlich online erreichen?", meinte Vogel. "Will ich die Vertriebswege erweitern? Oder neue Kunden gewinnen? Oder mehr Aufmerksamkeit für die Buchhandlung?" Man könne seine Internetnetaktivitäten ja schrittweise ausbauen.

Zu den großen Problemen gehörten der hohe Zeitaufwand, den 45 Prozent der Buchhändler beklagten.  Allerdings gaben die Buchhändler gleichzeitig an, dass sie durchschnittlich nur 30 Minuten am Tag in die Pflege des Online-Auftritts investierten. Insgesamt seien die Auftritte aber besser auf die Läden und den Gesamtauftritt abgestimmt als noch vor fünf Jahren. "Und die Internetauftritte richten sich inzwischen auch an  virtuelle Kunden und nicht mehr nur an die Stammkunden der Buchhandlung", so Kuhn.