Kommentar

Zeit des Umbruchs

25. November 2011
Redaktion Börsenblatt
Für die Buchhändler beginnt in diesen Tagen das Weihnachtsgeschäft – die betriebsamste und umsatzträchtigste Jahreszeit. Angesichts der hohen Branchendynamik werde das Weihnachtsgeschäft zu einer Bewährungsprobe, meint Börsenblatt-Redakteurin Christina Schulte.

Auch die Kunden werden es an den Angeboten merken, stationär wie online. Der Jahresendspurt in den Läden und im Internet findet vor dem Hintergrund einer hohen Branchendynamik statt. Sie hat mittlerweile ein Ausmaß erreicht, das es sehr lange nicht mehr gegeben hat. Schon ist davon die Rede, dass Buchhandel künftig mehr etwas für IT-Experten denn für Literaturliebhaber sei.

E-Books und E-Reader warten auf Käufer, die Internet-Auftritte der Buchhändler stehen für ein 24-Stunden-Shopping an sieben Tagen der Woche bereit. Das Weihnachtsgeschäft wird zu einer Bewährungsprobe. Es geht nicht nur darum, den bislang in diesem Jahr aufgelaufenen Umsatzverlust wettzumachen. Die letzten 2011er-Wochen sind auch ein wichtiger Indikator, etwa dafür, ob es gelingt, die Kunden in wirtschaftlich relevantem Umfang für digitale Bücher zu begeistern.

Zugleich nehmen die strukturellen Veränderungen im stationären Buchhandel weiter Fahrt auf, beschleunigt durch die Ankündigung, dass Weltbild mit seiner gesamten Buchhandelslandschaft zum Verkauf steht. Neben den Rückbau der großen Flächen, die Sortimentsveränderungen und die Debatte um Konditionen tritt (erneut) die Frage, welches Unternehmen Deutschlands zweitgrößten Buchhändler kauft – und was es aus dem dicht geknüpften Filialnetz macht. Keine Gefahr also, dass es nach Weihnachten langweilig werden könnte.

Lesen Sie dazu auch die Artikel "Angst und bange" und "Wie es leuchtet" im aktuellen Börsenblatt (Heft 47, S. 20/21).

Den Branchen-Monitor Buch für den Monat Oktober finden Sie hier: