Warum ist die Zusammenarbeit mit Thalia für Spielemax interessant? Ist es vor allem die Einbindung in eine Buchhandelsfläche - oder sind es auch die Standorte in den Innenstädten, während Sie ansonsten eher in Einkaufszentren und auf der Grünen Wiese aktiv sind?
Hinrichs: Sicher sind für Spiele Max auch die Standorte interessant. Vor allem aber sehen wir in den Sortimenten von Thalia ein passendes Umfeld für das Angebot von Spiele Max.
Funktioniert der Spielwarenhandel anders als die Buchbranche? Und ist es deshalb für einen Buchhändler wie Thalia sinnvoller, auf ein solches Shop-in-Shop-Konzept zu setzen als die Flächen in Eigenregie zu betreiben?
Hinrichs: Der Spielwarenmarkt funktioniert sicherlich ganz anders als die Buchbranche, z. B. durch die nicht vorhandene Preisbindung. Aber auch durch ganz andere Mechanismen in Bezug auf die Bedeutung von Marken und Lizenzen bestehen nach unserer Einschätzung wesentliche Unterschiede.
Wie werden Sie das Angebot bei Thalia sortieren?
Hinrichs: Wir konzentrieren uns auf die Kernsortimente des Spielwarenbereichs, also auf die großen Marken wie Playmobil und Lego, auf Plüschtiere oder Gesellschaftsspiele. Babyausstattung und andere Großartikel, welche wir in unseren großen Fachmärkten ebenfalls präsentieren, werden dort nicht geführt.
Haben Sie schon Erfahrung mit solchen Shop-in-Shop-Konzepten oder sind die Läden in Krefeld und Kassel auch für Sie ein Testballon für vergleichbare Projekte?
Hinrichs: Wir haben in der Vergangenheit schon sehr erfolgreich mit Sinn-Leffers über viele Jahre in Berlin kooperiert.
Wird die Zusammenarbeit mit Thalia noch ausgedehnt?
Hinrichs: Wir planen eine langfristige Kooperation, wobei für beide Parteien zunächst die Erfahrungen aus den Pilotkonzepten auszuwerten sind.
Was werden die Renner im Weihnachtsgeschäft aus Sicht der Spielwarenbranche?
Hinrichs: Bereits im November hat der Run auf die teilweise jetzt schon rar werdenden Wunschartikel begonnen. Ganz oben auf der Wunschliste stehen der Lego Unimog 400 oder der Lego Motorisierte Raupenbagger, das Playmobil Piratenschiff oder das Prinzessinnenschloss. Ganz weit oben auch der Filly Regenbogenturm. In jedem Fall ist zu erkennen, dass es für die Kleinen ruhig mal ein bisschen mehr sein darf.
Sie sind Händler des Jahres 2011 in der Kategorie Spielwaren. Was machen Sie anders oder besser als andere?
Hinrichs: Wir haben uns auch 2010 bereits darüber freuen können, zum Händler des Jahres in der Kategorie Spielzeug gewählt zu werden. Offenbar zahlt sich die Kontinuität einer Qualitäts- und Markenorientierten Sortimentspolitik, mit gutem Service und sehr leistungsfähigen Preisen in der Gesamtbewertung der Verbraucher aus.
In Ihren normalen Fachmärkten bieten Sie auch Bücher an. Bestücken Sie die Fläche selbst? Und: Wäre es auch denkbar, dass Thalia im Gegenzug Ihre Buchregale bestückt?
Hinrichs: In allen Spiele Max Filialen führen wir auch Bücher im Sortiment, wobei wir die Regale selbst bestücken. Für die Shop-in-Shop Flächen bei Thalia gilt dies selbstverständlich nicht. Hier steht die gegenseitige Sortimentsergänzung im Vordergrund und Thalia ist sicher der Spezialist für Bücher.
Zur Spiele Max AG
Das Unternehmen mit Sitz in Berlin betreibt bundesweit 47 Filialen - inklusive der beiden Shops in den Thalia-Buchhandlungen. Es wurde 1982 gegründet und gehört seit 2008 zur polnischen Handelskette Smyk. Spiele Max bietet in seinen Fachmärkten über 30.000 Artikel an - von der Babyausstattung bis zu Spiewaren, Sport- und Bastelartikeln. Dabei zeigt sich der Händler preisoffensiv: Wer innerhalb von 10 Tagen bei einem Wettbewerber des Einzelhandels in der Nähe den gleichen Artikel günstiger findet, erhält auf den Preis der Konkurrenz 10 Prozent Rabatt.Seit Donnerstag bespielt die Spiele Max AG in der Thalia-Filiale in der Krefelder Hochstraße 350 Quadratmeter im 2. Obergeschoss. In der Oberen Königsstraße in Kassel sind es 450 Quadratmeter im 1. Stock.