"Geyer ist ein kleiner Ort, der ständig geschrumpft ist", setzt Norman David, der kürzlich seinen 28. Geburtstag gefeiert hat, an. 2006 habe er die Buchhandlung am Altmarkt übernommen und grundrenoviert. Viel Geld habe er in Markisen und Außenwerbung investiert. Nach den ersten erfolgreichen Geschäftsjahren trat eine Stagnation ein: Viele Stammkunden seien ihm trotz Gegenmaßnahmen verloren gegangen.
Hauptgrund dafür sei die schwierige wirtschaftliche Lage der Region. "Die Weihnachtsmärkte im Erzgebirge, auf denen ich stets mit einem Stand vertreten war, wurden irgendwann vom Umsatzbringer zum Verlustgeschäft", erklärt der Buchhändler. Eine Mieterhöhung im Sommer letzten Jahres habe er darum wirtschaftlich nicht mehr verkraften können. Am 13. Januar schließt er sein allgemeines Sortiment mit den Schwerpunkten Kinder-und Jugendbuch (Verkaufsfläche: rund 60 Quadratmetern): "Ich bin nicht der Einzige hier. Die Schließung ist kein Einzelphänomen. In diesem Jahr haben viele Fachhändler ihre Läden zumachen müssen und im nächsten Jahr werden weitere folgen", erklärt David. Grund dafür sei die schwächelnde Entwicklung der Stadt und der Region. Der Trend in der Region gehe hin zu Geschäften mit größeren Flächen, kleinere Fachgeschäfte würden in Geyers Innenstadt vermehrt schließen, berichtete auch kürzlich die "Freie Presse".
Ab Februar will David sich "anderen beruflichen Projekten" widmen und im Sektor Pädagogik/Medien aktiv werden. Seine Mitarbeiterin und sein Kundenstamm werden von einem örtlichen Versandhandel übernommen. Schwarzsehen kommt für den 28-Jährigen trotz der Schließung nicht in Frage: "Ich habe meine Zukunft noch vor mir."