Thalia Österreich laufe gut, weil "rechtzeitig auf ein Multichannel-Konzept umgestellt wurde", so Pretzl. Der Internet-Umsatz liege über 20 Prozent. Der Filialtyp der Zukunft sei im Herbst am Wiener Westbahnhof eröffnet worden; eine weitere folge am neuen Zentralbahnhof. "Wir werden weder Filialen noch Personal reduzieren, sondern wachsen", so Pretzl.
Indessen kämpfen die Filialisten im Wettbewerb. Im November etwa ist das Bücherzentrum BVG Buchvertrieb (mit zwei Läden in Wien, einem in Eisenstadt und einem in der SCS in Vösendorf) in Konkurs gegangen: Bei 412.000 Euro Aktiva lagen die Passiva bei 3,7 Millionen Euro. Die Bücherzentrum-Filiale in der Schönbrunner Straße in Wien-Meidling ist von Filialist Frick übernommen worden, der nun acht Standorte in Wien besetzt.
Morawa (24 Buchläden, Jahresumsatz mehr als 50 Millionen Euro) schließt in diesem Monat sein Geschäft in PlusCity Pasching. 2011 ist der Umsatz inflationsbereinigt gesunken. Die Zahl der Kunden stagniere, die Kosten stiegen - was an den Gewinnen nage, resümiert im "Standard" Morawa-Geschäftsführer Gerald Schantin, der auch Präsident des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels ist. Die Verkaufsflächen seien kleiner als jene von Thalia und ließen sich auch künftig halten. Morawa macht weiter 90 Prozent des Geschäfts mit Büchern.
Bei Tyrolia (22 Filialen, Jahresumsatz 26 Millionen Euro) ist 2011 "ein gutes Jahr" gewesen, "wir haben keinen Druck, etwas zu ändern", bilanzierte Tyrolia Geschäftsführer Markus Renk im "Standard". In punkto Expansion agiere man aber vorsichtig.