USA

Buchhandel boykottiert Amazon

6. Februar 2012
Redaktion Börsenblatt
Die beiden größten US-amerikanischen Buchhandelsketten, Barnes & Noble und Books-A-Million, wollen im stationären Handel keine Bücher des Amazon Verlags anbieten.

Das haben die beiden Buchhandelsketten kürzlich gegenüber dem Branchenmagazin "Publishers Weekly" verlauten lassen. Dies betreffe auch die Amazon-Titel, die über Hougthon Mifflin Harcourt unter dem Imprint "New Harvest" publiziert und vertrieben werden sollen. Barnes & Noble wehrt sich dagegen, in seinen Ladengeschäften zwar gedruckte Amazon-Titel, nicht aber die E-Books verkaufen zu dürfen. Allerdings will man Bücher von Amazon Publishing über die Website weiterhin verkaufen. Barnes & Noble und Books-A-Million führen zusammengenommen rund 1.000 stationäre Buchhandlungen in den USA.

Laut "Publishers Weekly" haben sich offensichtlich einige unabhängige Buchhandlungen dem Boykott angeschlossen.

Nachtrag 10. Februar:
Neben der kanadischen Buchhandelskette Indigo, hat sich auch die American Booksellers Association (ABA) dem Amazon-Boykott angeschlossen. Auf deren Online-Lösung "IndieCommerce" für kleinere, unabhängige Buchhandlungen sollen Amazon-Titel ausgelistet werden. Auch hier der Vorwurf, das Amazon nur seine gedruckten Bücher über alle Vertriebswege anbieten wolle – E-Books davon ausschließe. Darüber hinaus hat IndieCommerce beschlossen, nur Verlage aufzunehmen, die ihre Titel in allen verfügbaren Formaten zugänglich machen. Allerdings sei es einzelnen Buchhandlungen, die IndieCommerce nutzen, gestattet, auf ihrer eigenen Webiste Amazon-Verlagstitel mit anzubieten.