Bereits für das vergangene Jahr hatten die Marktforscher der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) einen realen Anstieg um 1,5 Prozent prognostiziert, obwohl die Eurokrise und Warnungen über einen möglichen Einbruch der Weltwirtschaft die Schlagzeilen beherrschten. Jedoch sei angesichts niedriger Zinsen und einem starken Vertrauensverlust in den Finanzmarkt die Sparneigung der Deutschen im letzten Jahr drastisch gesunken. Im Gegenzug stieg die Kauflust weiter und behauptete sich auf einem konstant hohen Niveau.
Für dieses Jahr prognostiziert die GfK beim privaten Konsum einen Anstieg von einem Prozent. "Dank der positiven Lage am Arbeitsmarkt ist die Konsumlaune hierzulande deutlich stärker als bei den europäischen Nachbarn", sagt Matthias Hartmann, GfK-Vorstandsvorsitzender.
Von der positiven Konsumstimmung hat im vergangenen Jahr auch der Handel profitiert. Laut GfK stiegen die Umsätze im deutschen Lebensmittelhandel und den Drogeriemärkten nominal um 1,7 Prozent auf 157 Milliarden Euro.
HDE sagt auch Wachstum voraus
Im Non-Food-Handel, zu dem Bereiche wie Elektroartikel, Textilien, Möbel oder Heimwerkerbedarf gehören, legten die Umsätze im letzten Jahr um rund ein Prozent zu und erreichten 148 Milliarden Euro.
Der E-Commerce-Anteil in den Non-Food-Warengruppen stieg im vergangenen Jahr wieder deutlich. Um mehr als 18 Prozent legte der Online-Umsatz zu und erreichte ein Niveau von knapp 21 Milliarden Euro. Für 2012 erwartet die GfK im Non-Food-Handel erneut einen nominalen Umsatzanstieg von einem Prozent.
Auch der Handelsverband Deutschland (HDE) hatte Ende Januar eine positive Konsumstimmung vorhergesagt: Demnach rechnet der HDE in diesem Jahr mit einem moderaten Umsatzwachstum von 1,5 Prozent im Einzelhandel. Für 2011 errechnete der HDE ein nominales Plus von 2,4 Prozent.