Verdi fordert gleiche Gehälter für alle Thalia-Mitarbeiter

"Hungerlöhne bei Grüttefien"

1. März 2012
Redaktion Börsenblatt
Wer bei der Thalia-Tochter Grüttefien arbeitet, verdient bis zu 40 Prozent weniger als die Kollegen in den Thalia-Läden, kritisiert die Gewerkschaft Verdi in Bremen. "Wer die gleiche Arbeit erledigt, sollte auch genauso entlohnt werden", fordert der Bremer Verdi-Sekretär Richard Schmid im "Weser-Kurier".

Nach Informationen von Verdi erhalten Grüttefien-Buchhändler zwischen 7,20 und 8,90 Euro pro Stunde, Thalia-Mitarbeiter, die nach Tarif bezahlt werden, erhalten 13,52 Euro pro Stunde, zuzüglich Zuschläge. Zur Thalia Grüttefien GmbH mit Sitz in Varel gehören 29 Buchhandlungen mit rund 250 Mitarbeitern, acht Filialen davon in Bremen und Bremerhaven.

Die regional-unterschiedlichen Gehälter begründet Unternehmenssprecherin Mirjam Berle mit der dezentralen Struktur der Thalia-Gruppe. Die Firma Grüttefien sei "hinsichtlich ihrer Strukturen nicht direkt mit anderen Vertriebsgesellschaften in der Thalia Gruppe vergleichbar", so Berle. Außerdem sei Grüttefien von je her nicht Tarif gebunden: "Daher halten wir einen direkten Vergleich mit Tarif gebundenen Unternehmen für irreführend und nicht sinnvoll und möchten die Aktion, zu der Verdi aufgerufen hat, nicht kommentieren".