Thalia Holding

Anlegerschützer fordern Klarheit für Douglas

14. März 2012
Redaktion Börsenblatt
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) fordert vom Douglas-Aufsichtsrat einen klaren Kurs für den Konzern. Sie fürchtet, dass der Händler zum "Spielball" der beiden Aktionärsgruppen Kreke und Müller werden könnte. Unterdessen verdichten sich die Gerüchte, dass der Aufsichtsrat in seiner Sitzung heute vornehmlich über die Zukunft von Thalia beraten wird.

Der Handelskonzern Douglas hat am heutigen Mittwoch zum ersten Mal in seiner Unternehmensgeschichte zu einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung eingeladen. "Dem Vernehmen nach soll dort ein Going Private unter Federführung der Familie Kreke vorgestellt werden, der insgesamt gut 12,7 Prozent der Douglas-Aktien gehören", teilt die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in einer Pressemitteilung mit. Damit wäre ein größerer Einfluss des mit aktuell rund 10 Prozent an dem Hagener Konzern beteiligten Drogisten Erwin Müller eingedämmt.

"Wir wären sehr froh, wenn die Sitzung endlich Klarheit für die Aktionäre bringt, was in Zukunft mit dem Unternehmen passieren soll. Ein klarer Zeitplan und ein nachvollziehbares Übernahmekonzept wären da schon mal ein Anfang", sagt Jella Benner-Heinacher, stellvertretende DSW-Hauptgeschäftsführerin.

"Der Aufsichtsrat sollte Entscheidungen treffen und diese dann gegenüber den Aktionären vertreten", so Benner-Heinacher. Damit wäre auch die Gefahr gebannt, dass der Douglas-Konzern zum Spielball der beiden Aktionärsgruppen Kreke und Müller werden könnte.

Der Aufsichtsrat berät heute nicht über den Rückzug von der Börse, sondern vorrangig über die Sanierung der Buchhandelstochter Thalia, schreibt hingegen das "Handelsblatt". Als Quellen werden diverse Insider genannt. Der Aufsichtsrat könne auch keine Empfehlungen dazu abgeben, da es kein öffentliches Übernahme-Angebot für Douglas-Aktien mit dem Ziel gebe, diese vom Kurszettel zu nehmen, schreibt das Wirtschaftsblatt weiter.

Thalia hatte jüngst gegenüber dem "Börsenblatt" bestätigt, dass die Berater von McKinsey an einem neuen Konzept für den Filialisten arbeiten würden. Am 21. März findet die Douglas-Hauptversammlung in Essen statt.