Open Innovation funktioniert

Sieben Geschäftsideen haben die Teilnehmer der Börsenvereins-Veranstaltung ProtoType am vergangenen Wochenende in die Welt gesetzt. Ein Werkzeugkasten für den Buchhandel ist ebenso darunter wie ein Clearing-Center, das Buchflatrates und Abomodelle händeln kann. Ideen, die nun von jedermann beliebig weiterentwickelt und für eigene Zwecke verwertet werden können. Das Prinzip der Open Innovation ist in der Buchbranche wieder einen kleinen Schritt vorangekommen: Man nutzt die Außenwelt, um das Innovationspotenzial zu vergrößern. Das ist eine gute Nachricht.

Noch besser ist, dass es nicht etwa Freaks sind, die sich für den offenen Austausch interessieren, sondern die Mitte der Branche: Verlagshäuser wie Lübbe, Ullstein, Carlsen, Hanser und O’Reilly waren bei ProtoType vertreten. Immerhin fünf Sortimenter arbeiten in den Projektgruppen mit. Das bisherige Feedback zur Veranstaltung ist durchweg positiv. Langsam, aber sicher setzt sich die Erkenntnis durch: Der Erfolg einer Innovation beruht zum großen Teil darauf, Netzwerke mit externen Akteuren einzugehen. Der Grafiker, der Programmierer, der Kunde oder auch der Kollege von der Konkurrenz: Sie alle erweitern durch ihre Ideen, ihre Kreativität und ihr Wissen den Zugang zu Lösungsinformationen. Innovationen können so auch von Externen selbst angestoßen werden.

Der Börsenverein punktet derzeit noch mit einem anderen Talent: Egal ob BuchCamp oder ProtoType, das Team im Forum Zukunft schafft es, mit durchdachten Organisationsplänen den Rahmen zu setzen, in dem freies Arbeiten erst möglich wird. Kommunikationstools wie Facebook, Twitter, Videos, Blogs und gemeinsame virtuelle Arbeitsräume werden dabei ganz selbstverständlich eingesetzt. Hier zeigt sich, welch weiten Weg der Börsenverein in Sachen Konferenz-Formate innerhalb kurzer Zeit zurückgelegt hat.

Eine Reportage zu ProtoTYPE finden Sie der nächsten Börsenblatt-Ausgabe, die am Donnerstag erscheint.