Lesetipp

Jürgen Könnecke: "Krisen gab es im Buchhandel schon immer"

22. März 2012
Redaktion Börsenblatt
Wie auf boersenblatt.net berichtet, steigt der Hamburger Buchhändler Jürgen Könnecke bei Thalia als Gesellschafter aus. Im "Hamburger Abendblatt" spricht er über die Krise der Buchhandelskette und den Verkauf seiner Anteile.

Thalia habe die dramatischen Veränderungen kritisch beobachtet und früh darauf reagiert und die richtigen Weichen gestellt, sagte Könnecke der Zeitung. Mit der aktuellen Neuausrichtung und den Mitarbeitern, die dahinterstehen, sehe er die Kette für die Zukunft gut gerüstet.

Die Situation im Buchhandel ist nach Ansicht des Buchhändlers besser, als sie derzeit insbesondere von den Medien dargestellt wird. Könnecke: "Die Branche steht jetzt vor der Herausforderung, sich dem extrem hohen Tempo des Veränderungsdrucks, hervorgerufen durch eine große Kundenwanderung ins Internet, zu stellen, selbst ein aktives Onlinegeschäft zu betreiben und seinem traditionellen Kundenkreis den 'Mehrwert' eines Besuches seiner Buchhandlung zu vermitteln."

Auch in Zukunft werde es Buchleser geben, die es vorziehen, das haptische Erlebnis eines Buchkaufes und eine fachlichen Beratung in einer Buchhandlung in Anspruch zu nehmen. Zwar werde die aktuelle Branchenumwälzung an keinem Marktteilnehmer spurlos vorübergehen, aber attraktive Buchhandlungen würden weiter ihre Existenzberechtigung haben. "Krisen gab es im Buchhandel schon immer, ich erinnere mich noch an die Unkenrufe, als das Fernsehen immer stärker wurde und prophezeit wurde, dass dies dem Medium Buch schade", sagte Könnecke.

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