Leverkusen

Buchhandlung Gemini kämpft ums Überleben

2. April 2012
von Börsenblatt
Ungewisse Zukunft: Der vorläufige Insolvenzverwalter sucht nach Interessenten für die Filialen in Opladen und Schlebusch. Bis Ende April beziehen die Mitarbeiter Insolvenzgeld.

Es hat so ausgesehen, als ob die Mitarbeiter nach der Übernahme des insolventen Buchhändlers Middelhauve durch die Buchhandlung Gemini schon gerettet sind. Jetzt liegen in den Filialen in Opladen und Schlebusch die Kündigungen vor. Mit dem Wuppertaler Rechtsanwalt Marc d’Avoine wurde in der vergangenen Woche nun ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt, der die Voraussetzungen für einen Insolvenzantrag überprüfen soll, der beim Amtsgericht Köln vorliegt.

Die inzwischen geschlossenen Läden wurden in dieser Woche wieder eröffnet, nachdem die Stromversorgung inzwischen wieder hergestellt wurde. "Dort gibt es einen normalen Verkauf, den die Mitarbeiter routiniert absolvieren. Sie bekommen Insolvenzgeld, das bis Ende April gesichert ist“, sagt Anwalt Thorsten Kapitza von der Wuppertaler Anwaltssozietät ATN d’Avoine Teubler Neu. Damit wolle man sicherstellen, dass kein weiterer Schaden für die Vermögensmasse entsteht. Außerdem sucht man nach Interessenten, die die Buchhandlung mit ihren Filialen übernehmen könnten.

Roman Grau, der Besitzer der Gemini Buchhandlung ist schwer erkrankt, wie das Kölner Amtsgericht auf Nachfrage bestätigt. Deshalb konnte bislang das Insolvenzverfahren noch nicht eröffnet werden. Die Voraussetzungen sollen jetzt durch den vorläufigen Insolvenzverwalter überprüft werden. Dabei geht es darum, ob eine eine Überschuldung bzw. eine Zahlungsunfähigkeit vorliegt.

Auf Nachfrage von boersenblatt.net erklärte Kapitza, dass derzeit "kein Ausverkauf anstehe" - die Reduzierung im Verkaufspreis betreffe lediglich "nicht preisgebundene Sortimentsartikel".