Sie haben sich den schönen Seiten des Landlebens verschrieben: Ihre Buchhandlung führt nicht nur Bücher zum Thema, sondern auch ein ausgesuchtes Sortiment an Kunsthandwerk. Wie kam es dazu?
Bei uns verkauft sich die Zeitschrift „Landlust“ wie geschnitten Brot. Das gab den Anstoß, auch die Dinge anzubieten, von denen die Zeitschrift handelt. Außerdem passt das Trendthema gut zu Hechingen, denn hier am Fuß der Schwäbischen Alb leben wir sehr ländlich. Und mir machen die selbstgemachten Sachen, die ich im Laden habe, einfach Spaß.
Was sind das denn für Sachen?
Das variiert. Zu Ostern beliefert uns eine ehemalige Bäuerin mit filigran bemalten Eiern, im Sommer bieten wir beispielsweise eine Ziegenkäseverkostung mit Käse aus der Region, dazu Sekt mit selbstgemachten Holunderblütensirup. Im vergangenen Herbst hatten wir mit unserer Alpenkrimi-Aktion großen Erfolg: Zu den Büchern dekorierten wir allerlei Filzwaren in Alpengrau – von der Obstschale bis zur Spülmittelhülle. Wir führen immer ein kleines Sortiment hochwertiger Babykleidung und Schmuck. Alle Artikel sind handgearbeitete Unikate, die man – außerhalb von Märkten – nur bei uns kaufen kann.
Wer sind Ihre Lieferanten?
Es sind kreative Frauen, die ich persönlich kenne. Einige von ihnen habe ich vor drei Jahren auf einem Weihnachtsmarkt angesprochen, auf dem wir gemeinsam ausgestellt hatten. Ein Schreiner ist mit seinen feinen Laubsägearbeiten inzwischen auch dabei.
Worauf achten Sie beim Einkauf?
Die Waren müssen meinem persönlichen Geschmack entsprechen. Und ich beschränke mich: Zu viel von Diesem und Jenem verwirrt den Kunden. Drittens dürfen die Waren nicht zu teuer sein, denn hier in der Buchhandlung sind sie doch eher Mitnahmeartikel. Die Grenze liegt bei 25 Euro.
Und wie läuft das Geschäft?
Die ausgefallenen Dinge machen meinen Laden interessant und abwechslungsreich, ohne dass es mich was kostet, denn ich vertreibe sie in Kommission. Die Kunden kommen regelmäßig, um zu sehen, was es bei uns Neues gibt. Das ist ein schöner Marketingeffekt.
Und betriebswirtschaftlich gesehen?
...fällt das Zusatzsortiment kaum ins Gewicht. Ich dekoriere damit in erster Linie die Bücher, das heißt, auf die Nonbooks entfällt nur ein bis fünf Prozent der Verkaufsfläche. Darüber hinaus sind meine Damen recht teuer – schließlich haben Handarbeit und edle Materialien ihren Preis. Ich darf mir also nur Margen von höchstens 25 Prozent gönnen, sonst verkaufe ich die Dinge nicht.
Buchhandlung Teresa Welte
Marktplatz 4, 72379 Hechingen
Tel.: 07471/42 59, Fax: 07471/62 12 61
E-Mail: Teresa_Welte@yahoo.de
gegründet: 1985
Verkaufsfläche: 120 Quadratmeter
Team: 1 Vollzeit- und drei Teilzeitkräfte
Mehr zum Thema lesen Sie am Donnerstag, 5. April, im Special Garten, Tiere & Landleben, das im Börsenblatt Heft 13 erscheint.