eBuch

Die Genossen geben Gas

4. Mai 2012
Redaktion Börsenblatt
Bei ihrer Jahrestagung am kommenden Wochenende in Neuendettelsau ziehen die Genossen von eBuch einmal mehr Bilanz – und diskutieren zugleich ihre Pläne für die Zukunft: über lukrative Zusatzsortimente, Online-Shops und E-Books, ihre Plakataktion „Bücher kosten überall dasselbe“ und das Geschäft mit öffentlichen Bibliotheken.
Das eBuch-Netz wächst und wächst. Im vergangenen Jahr seien etwa 60 Buchhandlungen neu dazu gekommen, sagt Vorstand Lorenz Borsche, und ist sich bereits sicher: „Das schaffen wir auch 2012 gut und gerne wieder.“ Insgesamt gehören dem Verbund, der Borsche zufolge erneut 74.000 Euro aus dem Bilanzgewinn ausschütten kann, derzeit 541 Mitgliedsbuchhandlungen an (458 von ihnen nutzen das Einkaufsmodell Anabel).

Der Erfolg hat aber auch für eBuch offenbar eine Kehrseite. „Die Marktentwicklung betrachten wir mit Sorge – wie alle anderen auch“, kommentiert Borsche die aktuelle Lage. Im vergangenen Jahr seien 20 Buchhandlungen ausgeschieden, immerhin 16 davon wegen Geschäftsaufgabe. Um der Marktflaute entgegenzuwirken, wollen die Genossen angreifen – und das auf ganz unterschiedlichen Feldern. Welche Themen bei ihrer Jahrestagung (4. bis 6. Mai) im Fokus stehen:

  • Wie Buchhandlungen sowohl gut als auch günstig eine Dependance im Internet eröffnen können; vorgestellt werden die Lösungen von Libri, der MVB und von SoftPoint. Borsche: „Das ist ein Muss – in einem Jahr soll keiner mehr sagen, er habe keinen Internetauftritt.“
  • Wer als neuer Partner in Sachen Non-Book bei den Genossen Anschluss sucht – mit welchen Angeboten (u.a. Atregio, Fairtrade, Gratia Artis).
  • Ob E-Books eher ein Fluch oder ein Segen sind und welche Optionen es hier für unabhängige Sortimente gibt.
  • Wo Chancen auf neues Geschäft entstehen. Konkret: eBuch will Ideen entwickeln, wie sich die Kontakte zu öffentlichen Bibliotheken ausbauen lassen. „Da geht noch mehr“, betont Borsche.
  • Wie es mit der 2011 gestarteten Kampagne „Bücher kosten überall dasselbe!“ in diesem Jahr weitergeht. Laut Borsche sollen jetzt verstärkt Lehrer damit angesprochen werden. „Wir wollen ihnen erklären, was sie damit auf lange anrichten, wenn sie Schülern lapidar empfehlen – 'bestell das noch bei Amazon'.“