Uli Deurer, Marketing- und Vertriebsleiter beim Kunstmann Verlag
"Zweierlei ist mir prägend im Gedächtnis geblieben aus meiner Zeit auf dem Campus Ende der Achtziger Jahre: die einzigartige Atmosphäre aus Fachkompetenz, gegenseitigem Respekt und vielen kleinen und größeren Freiheiten, die man als Schüler genießen konnte (und genossen hat!), und die nicht in Lust- und Ahnungslosigkeit mündete, sondern in den freien Willen, etwas zustande zu bringen - meistens jedenfalls. Und dann natürlich die Charakterköpfe des Lehrerkollegiums, ob sie nun Dorner, Otto oder von zur Mühlen hießen und die "schönen" Fächer repräsentierten oder Bramann, Göhler und Schmelzle, die auch dem Widerspenstigsten wenigstens einen Hauch von Ahnung in Buchführung, Rechnen oder Buchhandelskunde zu vermitteln vermochten, um nur einige wenige Kollegen zu nennen. Es war eine bemerkenswerte Lebens-Zeit, aus der auch eine Reihe dauerhafter Freundschaften erwachsen sind. Dank für das alles und herzliche Glückwünsche zum Jubiläum!"
Franziska Bickel, Inhaberin der Buchhandlung Vogel, Schweinfurt
"Seckbach, wie für mich der Mediacampus im Kopf immer noch heißt, war für mich schon während der Ausbildung extrem inspirierend und ich erinnere mich gut, dass ich als "viel bessere Azubine" zurückkam. Noch mehr als Elite haben wir alle uns ein paar Jahre später nach der Fachschule gefühlt und waren echt die neuen Helden. So manche bleibende Freundschaft ist dort entstanden und die Autorenlesungen und Verlagsabende sind unvergessen - allen voran der große Siegfried Unseld , der im Jaguar vorfuhr und über Suhrkamp plauderte, so dass sich der ganze Kurs am nächsten Morgen gleich bewerben wollte! Naja, wir sind auch so alle was geworden..."
Jürgen Horbach, Geschäftsführer des KV&H Verlags
"Für mich war Seckbach 1981, damals noch die Schulen des Deutschen Buchhandels, das erste Fenster zu Kollegen in anderen Verlagen. Ich war nur sechs Wochen da, erst ganz frisch im Verlag Herder und besonders beeindruckt von Wolfgang Rasch, seinerzeit Geschäftsführer der Stiftung Buchkunst, der vor den Augen der TLehrgangsteilnehmer ein Hardcover scheinbar respektlos zerriss und in alle Bestandteile zerlegte, damit wir sähen, aus was allem denn ein Buch bestehe. Die Atmosphäre war studentisch – ich kam gerade erst von der Universität -, die Nächte kurz, zeittypisch kursierten sogar verbotene Rauschmittel der harmloseren Art. An Elektronik, PCs, digitale Anwendungen dachte natürlich niemand. Sie waren noch nicht erfunden. Im Zentrum stand das Buch in seiner unvergleichlichen Schönheit. Man war stolz, in einer solchen Branche arbeiten zu können. Auch wenn man der Nostalgie nicht das Wort reden sollte: Hätten wir heute zeitgenössisch ein ähnliches Selbstbewusstsein, könnten wir uns eine Buchmarketingkampagne ersparen."
Heinrich Riethmüller, Geschäftsführender Gesellschafter, Osiandersche Buchhandlung, Tübingen
"Mit Seckbach verbinden mich nur positive Erinnerungen: Tolle Lehrer, interessanter Unterricht, wunderbare Campus-Lehr-und-Lern-Atmosphäre, Spaß, klasse Bibliothek, heftige Diskussionen, gutes Essen (wirklich!). Unser ganzer Verband kann stolz sein auf diese Institution, und jeder Chef sollte seine Azubis dort hinschicken - besser kann man nicht aus- und weiterbilden! Weitere mindestens 50 Jahre Erfolg!"
Joachim Bischofs, Verlagsleitung
Marketing, Campus Verlag
"Ich bin der Buchhändlerschule, wie sie für mich noch immer heißt, nach wie vor verbunden und dankbar. Die Zeit dort war sehr prägend, hat meinen Weg geebnet und gezeigt, wie viele Möglichkeiten unsere Branche bietet. Heute verfolge ich mit großem Interesse und kritischem Blick, wie sie sich für die Zukunft aufstellt und wünsche den Gestaltern dort eine glückliche Hand. Herzlichen Glückwünsch zum 50. Geburtstag!"
Adrienne Schneider, Adrienne Schneiders Literaturbetrieb
"Es war wohl 1977 (meine Lehre im Suhrkamp Verlag begann 1976), als ich die Buchhändlerschule besuchte, damals hieß das noch so. Einzelheiten weiß ich nicht mehr und wenn man mich fragt, warum ich da war und ob ich etwas gelernt habe, dann weiß ich das wenigstens noch: Es wurden Ehen geschlossen, Freundschaften bestimmt, es gab wunderbaren Literaturunterricht, und wir alle waren fröhlich. Gelernt habe ich ganz sicher. Außer auch Rechungswesen vor allem noch, wie man sich als Gemeinschaft einer Berufsgruppe versteht - das im wahrsten Sinne des Wortes - und was der Einzelne dazu beitragen kann. Heute unterrichte ich ab und zu dort und es macht mir Freude. Vielleicht waren wir damals unbeschwerter, weil wir keine so großen Zukunftsprobleme hatten."
Jens Lossau, Autor
(zuletzt: "Der Elbenschlächter", Lyx)
"Ich war irgendwann Mitte der Neunziger auf der Buchhändlerschule, gleichwohl ich mir geschworen hatte, mich nie wieder einer Herbergen-mäßigen Situation auszusetzen, wie so viele war ich diesbezüglich nachhaltig traumatisiert. Aber es kam dann ganz anders. Abgesehen von der Erinnerung an die merkwürdig-faszinierende, einheimelnde, progressiv-intellektuelle und gleichzeitig freie, unbeschwerliche, geradezu kindliche, schwer in Worte zu fassende Athmosphäre innerhalb des Mikrokosmoses auf dem Campus, habe ich es bis heute geschafft, so ziemlich alles zu vergessen, was man im Unterricht an schlauen Dingen für seine Buchhändlerkarriere lernt. Aber was haften blieb, war ... nun ja, die Idee des Buches. Warum es … ähm, geil ist, in einer Welt aus Büchern zu leben, ein »Homme de lettres« zu sein und zu bleiben, obwohl das auf keinem Lehrplan steht … Kurzum: Prägend wie keine Schule sonst. Außerdem habe ich seit dieser Zeit keine Albträume mehr von kinderfressenden Lehrern ...
Henning Harnisch, heute Vizepräsident des Basketball-Bundesligisten Alba Berlin
"Mitten in meiner aktiven Spielerkarriere als Basketballer der Nationalmannschaft habe ich eine Buchhändler-Ausbildung gemacht, in der alternativen Kölner Stadtteilbuchhandlung Der Andere Buchladen. 1995 und 1996 war ich dann zwei Sommer lang in Seckbach, wo ich mich wie in einer anderen Welt fühlte, ohne Training und ständigen Termindruck. Nach Seckbach kam damals ein sehr besonderer Menschenschlag, mit schrägen Biografien und großem romantischen Potenzial. Mit 28 konnte ich mich noch einmal ein wenig verrückt fühlen - eine nette, bildungsorientierte Sommerzeit, die den Boden für mein Studium der Film- und Kulturwissenschaft bereitet hat."
Paul Gilius, Buchhändler aus Kaiserslautern, seit März "Mediapublishing"-Student an der Hochschule der Medien in Stuttgart
"Das Besondere an Seckbach ist die ungezwungene Atmosphäre. Man befindet sich größtenteils unter Gleichgesinnten, die für Gespräche und Geschichten anderer offen sind und aufgrund der schönen Erfahrungen miteinander weit über die Lehrzeit in Verbindung bleiben. In den Berufsschullehrgängen und auch bei diversen Besuchen danach sind mir Menschen aus ganz Deutschland begegnet, die ich immer wieder und gerne treffe. Auch die Entscheidung, ein Studium im Bereich der Buchbranche anzufangen, beruht auf den Erlebnissen auf dem Mediacampus. Und wenn mittlerweile auch vieles von damals verblasst ist, schaue ich regelmäßig bei den Abschlussfesten vorbei und unterhalte mich gerne mit den Dozenten, die mir indes schon gute Bekannte und Freunde geworden sind. Seckbach ist für mich eine zweite Heimat geworden."