Es ist eine Zahl, die aus den Zahlenkolonnen, die der Börsenverein für die gesamte Branche ermittelt hat, besonders herausragt; die in der Branche ganz besonders beäugt wird, vor allem natürlich vom Buchhandel. Erstmals weniger als die Hälfte, um genau zu sein: 49,7 Prozent lautet ihr Wert. Die Kennzahl beziffert, welchen Anteil der stationäre Buchhandel noch am Branchenumsatz von circa 9,6 Milliarden Euro hält.
Im Zeitverlauf betrachtet sind es fünf Prozentpunkte weniger als noch vor fünf Jahren. Man könnte sagen, es geht langsam, aber stetig bergab. Ein schleichender Prozess eben. Rein rechnerisch hätte das Sortiment bei gleichbleibendem Verlauf in ziemlich genau 50 Jahren einen Marktanteil von null. Da gibt es allerdings Experten, die das Aus des stationären Buchhandels schon für einen wesentlich früheren Zeitraum prognostiziert haben.
Aber darum soll es hier nicht gehen. Vielmehr um die Frage, ob sich die Abwärtstendenz verlangsamen oder gar aufhalten lässt. Für dieses Rechenbeispiel können etwa die jüngsten Zahlen der E-Book-Studie herangezogen werden. Auf 1,2 Prozent des Gesamtumsatzes schätzen die Sortimenter ihre Einnahmen mit E-Books in diesem Jahr. Immerhin, ein kleiner Lichtblick, der eine minimale Kompensation möglich machen könnte. Dagegen steht eine Umsatzschätzung der Verlage, die für 2012 mit digitalen Büchern 7,2 Prozent ihres Umsatzes erwirtschaften wollen. Die Lücke zwischen den beiden Annahmen wird dann wohl das Internet schließen. Also Fehlanzeige unterm Strich.
Gelingt es den Sortimentern vielleicht, ihre Multichannel-Konzepte so auszubauen, dass sie das Wachstum des reinen Online-Buchhandels weiter abschwächen und die Kunden auf ihre Seite(n) ziehen? Das klingt doch gut. Und vielleicht bleibt dann die 50 in Reichweite.
Lesen Sie dazu weiter im aktuellen Börsenblatt, Heft 23, S. 18–20.