Israel: Preisbindung

Autoren gegen Dumpingpreise

18. Juni 2012
Redaktion Börsenblatt
Israelische Verleger und Autoren protestieren anlässlich der "Woche des Hebräischen Buches" (bis 16. Juni) gegen Dumpingpreise der beiden großen Buchhandelsketten des Landes. Mit Erfolg: Ein Gesetzesentwurf des Erziehungsministeriums sieht erstmals eine Preisbindung und Mindesthonorare vor.

Der Zorn der Literaturschaffenden richtet sich gegen die beiden großen Buchhandelsketten Steinmatzky und Tsomet Sefarim, die durch ihren Konkurrenzkampf  die Buchpreise nach unten drücken und die Preispolitik der Verlage beeinflussen, berichtet die "Neue Zürcher Zeitung". Ende Mai unterzeichneten daher 277 israelische Verleger und Autoren einen Protestbrief an die zuständige Erziehungsministerin Limor Livnat. Nachdem die beiden Buchhandelsketten auf der Buchwoche jeweils Buchpakete zu Dumpingpreisen anboten, forderten mehrere prominente israelische Schriftsteller die Buchhandlungen auf, ihre Titel nicht in die Pakete zu packen.

Erziehungsministerin Limor Livnat habe daraufhin, so die Schweizer Zeitung weiter, einen seit zwei Jahren auf Eis gelegten Gesetzesentwurf zur Neuregulierung der Buchpreispolitik der Justizkommission des israelischen Parlaments vorgelegt. Der Entwurf sehe erstmals eine Preisbindung vor – gültig für 18 Monate nach Erscheinen des Titels. Und Autoren solle ein garantiertes Honorar von 8 Prozent am Verkauf der ersten 6.000 Exemplare zustehen. Sonderangebote sollen nur noch während der Buchwochen und an Festtagen gestattet sein.