Jan Orthey, Inhaber der Buchhandlung LüneBuch in Lüneburg, stellte den „Shopping-Guide“ für Lüneburg vor. „Die Grundidee ist, den Einzelhandel der Stadt dauerhaft zu stärken.“ Zielgruppen sind Fremde und Touristen, die oft in einer konsumfreudigen Stimmung seien, sowie die Einheimischen, die neue Impulse wollten. „Wo kann ich hingehen? Wo finde etwas Besonderes?“ Entscheidend sei, dass ein Guide nicht aus einem Wust unterschiedlichster Anzeigen bestehe, sondern ein übersichtlich geordnetes Werk mit unmittelbar nachvollziehbarer Navigation. „Damit kann man leicht einen Stadtrundgang machen, bummeln, entdecken – auch Bürger der Stadt merken dann oft: Wie? Das gibt’s hier bei uns?“, so Orthey. Der Guide erscheint in Lüneburg einmal jährlich in einer Auflage von 20.000 Exemplaren und wird von einer Agentur gestaltet. „Mit diesem Werbemittel schaffen wir eine Vernetzung der Einzelhändler, es gibt einen Austausch untereinander – und einen effektiv messbaren Erfolg.
Michael Riethmüller, Inhaber von Ravensbuch in Ravensburg und Friedrichshafen, berichtete von der bundesweiten buy-local-Initiative, die er angestoßen hatte. Dazu haben zahlreiche Buchhandlungen Statuten für qualitätssichernde Maßnahmen erarbeitet – „die müssen klar sein“. Danach verpflichten sich Mitgliedsfirmen, die Website buylocal.de als Open-Source-Projekt voranzutreiben, um z.B. Kunden die Möglichkeiten zu geben, regional online einzukaufen. Durch Verwendung eines buy-local-Zertifikats zeigten die Unternehmen ihre Zusammengehörigkeit und die Verpflichtung, festgelegte Statuten einzuhalten, „die Vision weiterzutragen und in Bezug auf Qualität und Service als Vorbild zu agieren.“ Riethmüller will heute Abend den Verein gründen. „Wir wollen nicht mit erhobenem Zeigefinger formulieren (Kunden, die nicht vor Ort einkaufen, sind irgendwie schlechter), aber bewusst machen, dass Kunden durch ihren Konsum vor Ort auch einen Beitrag für die Attraktivität der Städte leisten.“ Und: „Nur wenn wir die jungen Leute ansprechen, können wir langfristig Erfolg haben.“