Mehr Filialen, weniger Nettoerlös

23. August 2012
Redaktion Börsenblatt
Valora legt seinen Halbjahresbericht vor: Während die Schweizer beim Außenumsatz dank eines rasant gewachsenen Filialnetzes um 6,5 Prozent zulegen konnten, sank die Anzahl der Mitarbeiter (minus 3,1 Prozent auf 5623 Personen) und auch der Reingewinn brach beim Retailer um 42,8 Prozent ein auf 15,1 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet 12,57 Millionen Euro).

Das Betriebsergebnis von (22,4 Millionen Schweizer Franken) sank durch den anhaltenden massiven Rückgang im Printgeschäft (minus 20 Prozent) und wird zudem durch Übernahmen belastet. Der größte Deal: Valora Retail Deutschland integrierte über 1.300 Filialen der Lekkerland-Tochter Convenience Concept GmbH und übernahm damit das bundesweit größte Kiosk-Netz, teil der sogenannten "Valro 4 Growth-Strategie".

  • Insgesamt führt Valora derzeit 1.370 eigene Verkaufsstellen und 1.021 Franchise-Läden. 219 Standorte laufen ergänzend im neuen Agenturmodell (Stand 30.6.2011: 1379 : 165 : 40)
  • Für massive Mehreinnahmen sorgte der Sammelkartenverkauf während der Fußball-EM: rund 18,6 Millionen Schweizer Franken Nettoerlös erzielte Valora auf diese Weise im vergangenen Jahr

Das Unternehmen sieht seine Zukunft in kleinteiligen Retail-Konzepten:

  • Auf dem Prüfstand stehen vor allem die Pressegeschäfte in Österreich: Die Schweizer planen etwa Valora Services Austria an den Partner Trunk Service GmbH zu veräußern, "ein bewusster Schritt, um die "Presselastigkeit im Konzern zu reduzieren", teilt das Unternehmen mit
  • 2011 erwirtschaftete Valora Services Austria einen Nettoerlös von rund  120 Millionen Schweizer Franken und ein Betriebsergebnis von 3.4 Millionen Schweizer Franken


Probleme bereitet dem Schweizer Unternehmen die Währung: Verluste im zweistelligen Millionenbereich sind in der Statistik durch die Wechselkurse verzeichnet.

  • In Deutschland wurde ein Nettoerlös von 11.6 Millionen Schweizer Franken erzielt, eine Steigerung um acht Prozent im Vorjahresvergleich


Valora will außerdem Kapital durch den Verkauf seines Firmensitzes einnehmen: Der Hauptsitz soll weiter in Muttenz beibehalten werden. Künftig will das Unternehmen aber die notwendigen Räumlichkeiten mieten. Für das Handelshaus in Muttenz wurde am 22. August eine Verkaufsabsicht unterzeichnet.