2005 hatte Amazon sein Prime-Modell vorgestellt: Eine begrenzte Auswahl an Produkten sollte für 79 Dollar jährlich (rund 63 Euro) garantiert innerhalb von zwei Tagen beim Premiumkunden ankommen.
Mittlerweile, so das Unternehmen, seien aus 1 Million Produkte beim Start 15 Millionen verfügbare Artikel geworden, die per Blitzlieferung verfügbar sind. Die Kunden des Prime-Modells erhalten außerdem Zugriff auf die Kindle E-Book-Leihe: 180.000 E-Books stehen den Kindle-Usern ohne weitere Kosten zur Verfügung. Außerdem können die Premium-Kunden auf rund 22.000 Videos (Filme und TV-Serien) zugreifen, auch hier ohne weitere Kosten.
Kritiker spekulieren, dass der weltgrößte Buchhändler mit diesen Services Verluste einfährt, mit dem Ziel, Kunden an sich zu binden und ihnen Geräte und Produkte aus einer Hand - dem geschlossenen Amazon-Kreislauf – zuzuführen.
In den USA (auch in anderen Ländern, darunter Deutschland) weitet der Handelsriese aus Seattle sein Angebot auf Studenten aus, die nicht nur kostenlos für ein Jahr den Premiumservice genießen dürfen (in der Hoffnung, dass diese danach nicht kündigen), sondern auch ihre gebrauchten Bücher zu günstigeren Konditionen als Normalkunden an Amazon verkaufen können. Kauft sich ein Kunde einen Kindle, kann er das Prime-Modell einen Monat lang kostenlos testen. Kündigt er nicht rechtzeitig, wird die Gebühr fällig.
Laut Amazon (die Angaben lassen sich nicht überprüfen) sind die begehrtesten Geräte bei der Prime-Auslieferung
- das Amazon-Tablet Kindle Fire (wohl bald auch in Deutschland auf dem Markt)
- der 79 Dollar Kindle
- Kindle Touch
- "50 Shades of Grey"
Auch in Deutschland arbeitet Amazon durch die geplante Eröffnung weiterer Logistikzentren weiter am Prime-Modell.
Armin Cossmann, Leiter der deutschen Amazon-Logistikzentren, bestätigte in Pforzheim gegenüber boersenblatt.net diese Strategie: "Wenn Sie einen Service wie Same Day-Lieferung anbieten wollen, müssen Sie entsprechend nah beim Kunden sein."