Im Halbjahresbericht 2012 hatte Orell Füssli die Pläne bereits angekündigt: "Im Hinblick auf die weitere Optimierung der Filialstruktur wurde im 2011 entschieden, den Standort Bern-Westside nach Ablauf der Mietdauer per Ende 2013 definitiv aufzugeben. Es wird ein vorzeitiger Rückzug angestrebt, dieser konnte aber bisher nicht realisiert werden. Ein alternativer Standort im Raum Bern wird zurzeit nicht ins Auge gefasst", ist dort zu lesen.
Orell Füssli beschäftigt derzeit rund 20 Mitarbeiter im Westside, Das Unternehmen verfolge das Ziel, die Schließung der Filiale "so sozialverträglich wie möglich zu gestalten, wo immer möglich werden den Mitarbeitenden Stellen in anderen Filialen angeboten", so Unternehmenssprecher András Németh gegenüber der Schweizer Tageszeitung "Der Bund".
Auch für Thalia ist Bern kein leichtes Pflaster. Im Mai 2009 berichtet die Berner Zeitung, dass vierzehn Mitarbeiter der Thalia-Filiale im Loeb gekündigt hätten. Damals wurden Frust, Missstimmung und tiefe Löhne als Grund für die Kündigungen genannt. Die "Berner Zeitung" kommentierte gar, es handele sich um einen "Exodus" unglücklicher Mitarbeiter. Thalia trat dem 2009 entgegen, die Fluktuationsrate (15 Prozent laut "BZ") sei "völlig normal".
Im vergangenen Winter hat die Thalia Bücher AG Spieleartikel neu ins Sortiment aufgenommen. Im Mai diesen Jahres musste die Produkte aber laut Medienberichten auf Drängen des Vermieters im Loeb entfernt werden, da der Händler eine eigene Spielartikelabteilung im dritten Stock führt und keine Konkurrenz duldete. Spekulationen in den Medien, dass Thalia abwägen soll sich in Bern zu verkleinern und eine Etage zu schließen, wies das Unternehmen deutlich zurück. Der Marketingleiter des Loeb-Warenhauses, Ronald Christen, war in einer Meldung falsch zitiert worden.
Hintergrund für die Krise sind die Umsatzrückgänge im stationären Buchhandel und der niedrige Franken.