„Ich wollte mich neu orientieren und stand vor der Entscheidung, entweder meine therapeutische Tätigkeit, die bisher parallel lief, weiter auszubauen, oder im Buchhandel zu bleiben“, erklärt Posselt. „Ich habe dann gemerkt, dass der Buchhandel mein Zuhause ist und ich mich hier engagieren will.“ Nachdem sie durch das Börsenblatt über die Möglichkeit zur Übernahme der Schloss-Buchhandlung erfahren hatte und Ende Juni erstmals vor Ort war, entschloss sie sich kurzfristig von Mettmann ins 20.000 Einwohner große Herborn überzusiedeln. „Die Buchhandlung ist im Ort praktisch ohne Konkurrenz, es gibt eine erfahrene Mitarbeiterin, ein Stammpublikum und Potenzial, um weitere Kunden zu gewinnen“, ist sich Posselt sicher. Nach und nach möchte sie das allgemeine Sortiment auf 150 Quadratmetern beispielsweise im Bereich Kinder- und Jugendbuch weiter ausbauen, um „die Kunden von morgen“ verstärkt anzusprechen. „Ich werde Schritt für Schritt neue Akzente setzen – ich arbeite gern unternehmerisch, nutze Nischen und gucke, was sich lohnt.“
Neu aufnehmen möchte Posselt buchaffine Nonbooks, wie Produkte des Schwarzwälder Herstellers designimdorf, der einheimische Hölzer unter anderem zu ausgefallenen Lesezeichen und Grußkarten verarbeitet. „Buy local“ ist Posselts Devise, die das Unternehmen auf der Design-Messe Vivanti für sich entdeckt hat. Auch im Kinder- und Jugendbuch sollen die Kunden zukünftig eine kleine Auswahl an Nonbooks vorfinden.
Positionieren will sich die Buchhändlerin auch über Veranstaltungen. Den Auftakt macht am 12. Oktober Peter Peter, der aus seiner „Kulturgeschichte der deutschen Küche“ (C.H. Beck) liest. Auf ihrer Homepage unter www.schloss-buchhandlung.com gibt Posselt neben Buchempfehlungen auch Kulturtipps für die Region.
Kontakt:
Schloss-Buchhandlung
Hauptstr. 103
35745 Herborn
Tel. 02772-64 67 36