Konjunktur

Stimmungsabschwung im Handel

20. September 2012
Redaktion Börsenblatt
Der Handelsverband hält an seiner Umsatzprognose von plus 1,5 Prozent für das Gesamtjahr fest. Jedoch kühlt sich die Stimmung im deutschen Einzelhandel ab, so der HDE.

Die Stimmung im deutschen Einzelhandel kühlt sich ab. Das zeigt die aktuelle Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter rund 1.300 Betrieben. Nach einem überdurchschnittlichen ersten Halbjahr hält der Branchenverband HDE dennoch an seiner Umsatzprognose von plus 1,5 Prozent für das Gesamtjahr fest.



"Mit einem Umsatzwachstum von 2,6 Prozent im ersten Halbjahr zeigt sich der Einzelhandel bisher zwar sehr robust", so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Dennoch lasse die aktuelle HDE-Umfrage darauf schließen, dass sich die Stimmung in der Branche verschlechtert hat. So überwiege erstmals seit dem Frühjahr 2010 wieder der Anteil der Unternehmen mit einer schlechten Lagebewertung gegenüber denen mit einer guten. Dazu passe die schwache Gewinnentwicklung im ersten Halbjahr: 45 Prozent der Betriebe mussten Einbußen hinnehmen.



"Besonders die steigenden Kosten für Haushaltsenergie und Kraftstoffe lassen den Verbrauchern weniger Geld für den Konsum und drücken zusätzlich über die Betriebskosten auf die Margen der Händler", so der Verbandschef. Umso wichtiger sei es, die anstehenden zusätzlichen Belastungen bei der Energiewende fair zu verteilen. 


Gut gelaufen ist es im bisherigen Jahresverlauf vor allem beim Verkauf von Uhren, Schmuck, Unterhaltungselektronik, Sport- und Campingartikeln, Spielwaren und Wohnmöbeln. Mit einem erwarteten Umsatzplus von rund 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist der Online-Handel auch dieses Jahr ein Umsatztreiber.

Der Buchhandel hat im ersten Halbjahr diesen Jahres im Vergleich zum Vorjahr nominal ein Minus von 3,4 Prozent und preisbereinigt (real) ein Minus von 4,7 Prozent gemacht.