Geschäftsführer Johannes Hauenstein bezeichnete auf der Pressekonferenz zur Frankfurter Buchmesse den Umsatzrückgang von 5,6 Prozent
als" Resultat eines schwächelnden Buchhandels". Dies habe eine Vertriebsanalyse ergeben. Die Warengruppen Kinder- und Jugendbuch seien zwar nach wie vor die stärksten Umsatzsäulen der Branche (Wachstum plus 1 Prozent laut GfK-Auswertung im Vergleich des ersten Halbjahrs 2011 und 2012) und das Sortiment erziele hier im Gegensatz zu anderen stationären Kanälen massive Umsatzzuwächse (plus 6 Prozent). Das Konsumentenverhalten sei jedoch immer schwerer vorauszuschauen, der Handel reagiere darauf mit vorsichtigem Einkaufsverhalten und fahre seine Lagerbestände zurück.
Das Hauptgeschäft wandert weiter Richtung Jahresende
Nicht nur die Planbarkeit für Verlage und den Handel sei in jeglicher Hinsicht ein verschärftes Problem. Dies belege auch die Quartalsbetrachtung eindrucksvoll: Allein im Dezember erzielt der Verlag mittlerweile zehn Prozent seines Gesamtumsatzes. "Die letzten sechs Wochen entscheiden, ob es ein gutes Jahr war", so die Perspektive für den Verlag laut Hauenstein.
Grund genug für den Ravensburger Buchverlag, das Marketingbudget vor allem im Endkundenbereich fast ausschließlich auf das letzte Quartal zu konzentrieren und den Großteil seiner Neuerscheinungen nicht vor Oktober auf den Markt zu bringen.
Darauf setzt Ravensburger im Weihnachtsgeschäft
Die Geschäftsleitung zeigte sich zuversichtlich und rechnet mit einem deutlichen Umsatzschub im vierten Quartal. Umsatzbringer sollen der Roman zur bekannten deutsch-tschechischen Märchenverfilmung
Um den Handel fürs Weihnachtsgeschäft zu stärken, seien die Vertreter bis November im Buchhandel unterwegs. Auch in diesem Jahr will der Verlag seine Produkte wieder per Schnellschiene innerhalb von 48-Stunden in die Ladenlokale bringen.
