Österreich

Buchhandel kann sich über Umsatzplus freuen

15. November 2012
Redaktion Börsenblatt
Der österreichische Buchhandel konnte von Januar bis Oktober 2012 ein Umsatzplus von 1,2 Prozent erzielen, wie der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) mitteilt. Zudem legt der HVB ein Studie zum E-Book-Markt in Österreich vor.

Über die Absatzwege Sortiment und E-Commerce erzielten bei den Warengruppen in den ersten zehn Monaten 2012 die größten Umsatzanteile: Belletristik (33,3 Prozent), Ratgeber (20,7 Prozent), Kinder- und Jugendbücher (14,2 Prozent) und Sachbücher (10,6 Prozent). Das hat media control GfK International im Auftrag des HVB herausgefunden. Der HVB teilt diese Ergebnisse in "Der Buchmarkt in Österreich 2011/2012" mit. 

Umsatzentwicklung nach Warengruppen im Sortiment, Januar bis Oktober 2012 (Veränderung zum Vorjahr):

  • Belletristik (plus 3,6 Prozent)
  • Kinder- und Jugendbücher (plus 2,6 Prozent)
  • Reisen (plus 0,4 Prozent)
  • Ratgeber (plus 0,4 Prozent)
  • Sachbuch (minus 1,5 Prozent)
  • Naturwissenschaften, Medizin, Informatik und Technik (minus 2,7 Prozent)
  • Geisteswissenschaften, Kunst und Musik (minus 2,2 Prozent)
  • Sozialwissenschaften, Recht und Wirtschaft (minus 2,7 Prozent)

Bei den Editionsformen verzeichneten der Erhebung zufolge Hard- und Softcover ein Umsatzplus von 0,4 Prozent und Taschenbücher einen Zuwachs von 3,8 Prozent. Hörbücher setzten dagegen 2,0 Prozent weniger um. Die Durchschnittspreise sind dabei leicht gestiegen: Hardcover/Softcover 14,62 Euro (Januar–Oktober 2011: 14,19 Euro), Taschenbuch 9,84 Euro (9,54 Euro) und Hörbuch 14,92 Euro (14,71 Euro).

Im Juni 2012 gab es laut Fachverband der Buch- und Medienwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich 1.894 (2011: 1.918) Buchhandlungen in Österreich. Der HVB schätzt den Anteil des Internet-Handels am Gesamtumsatz (2011: circa 770 Millionen Euro im Bucheinzelhandel) auf derzeit rund 19 Prozent.

Österreichische Verlage

Wie der HVB in der Studie weiter mitteilt erzielten die österreichischen Verlage 2011 aus dem Buchverkauf (ohne Schulbuch) einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro. Mitte 2012 gab es laut Wirtschaftskammer Österreich 1.490 Verlage (2011: 1.479) in der Alpenrepublik.

Digitaler Buchmarkt boomt weiter 

Für seine aktuelle Bestandsaufnahme zum E-Book-Markt in Österreich hat der HVB 100 Verleger befragt. 2010 haben knapp 17 Prozent der Verlage E-Books angeboten, fasst die Pressemitteilung zusammen, 2011 waren es bereits 32,3 Prozent. Mit E-Books spielten 2010 beispielsweise 22,2 der Verlage einen Umsatzanteil von über 5 Prozent ein, ein Jahr später waren es bereits 29 Prozent. Die Mehrheit der Verlage halte, so der HVB weiter, einen Anteil der E-Books von 10 bis 15 Prozent am Gesamtmarkt im Jahr 2015 für möglich. Damit ist auch die Bereitschaft weiter gestiegen, ins digitale Geschäft zu investieren – 90 Prozent der Befragten wollten dies tun (2011: 80 Prozent).