Wohlers-Vermieter spricht über umstrittene Mieterhöhung

"Hau ab aus St. Georg"

23. November 2012
Redaktion Börsenblatt
Ein Rettungsplan für die Hamburger Buchhandlung Wohlers war Anfang November in letzter Minute gescheitert. Im Sommer hatte der Vermieter Frank Jendrusch eine Mieterhöhung von 1.400 auf 4.100 Euro angekündigt. Bislang hatte Jendrusch in der Öffentlichkeit geschwiegen, nun verteidigt er sich im "Hamburger Abendblatt".

Seit Juni habe sich der Vermieter der Buchhandlung Wohlers nicht in den Medien geäußert. Damals wurde bekannt, dass der Immobilienmakler der Traditionsbuchhandlung an der Langen Reihe die Miete erhöht hatte, schreibt das "Hamburger Abendblatt". Mehr als 400 Menschen seien dann im Juni zu einer Solidaritätskundgebung gekommen – und hätten ihn zum Verlassen des Stadtteils aufgeforderdert: "Hau ab aus St. Georg."

"Ich habe mir erlaubt, eine marktübliche Miete für diese 1a-Lage zu verlangen", sagt nun Jendrusch im Hamburger Abendblatt und kritisiert zugleich die Doppelmoral vieler Protestler. Die Buchhandlung Wohlers erfahre eine Welle der Solidarität, nur diese Menschen würden "leider dort nicht einkaufen". "Denn Bücher werden heute häufig über das Internet bestellt", so der Makler.

Zum Schluss hat das Abendblatt vermeintlich noch eine gute Nachricht zu verkünden: Demnach soll es für die Buchhandlung einen neuen Standort an der Langen Reihe geben. In Kürze werde der Mietvertrag unterschrieben. "Wir haben eventuell einen Laden in Aussicht, aber das Ganze ist nicht in trockenen Tüchern, sagte Ingrid Ness-Krohn auf Anfrage, erste Sortimenterin bei Wohlers.