Nach dem Aufsichtsratsbeschluss zum Netto-Vertrag:

MVB-Shop für alle eBuch-Mitglieder?

6. Dezember 2012
Redaktion Börsenblatt
Nach der heutigen Kündigung des Netto-Vertrags durch MVB-Geschäftsführer Ronald Schild sieht die eBuch-Spitze nun kein politisches Hindernis mehr für eine MVB-Shoplösung unter eBuch.de. Aber eine neue Frage steht zur Klärung: Dürfen auch Nicht-Mitglieder des Börsenvereins, die bei der eBuch organisiert sind, davon profitieren?

In einem Schreiben des eBuch-Vorstands und -Aufsichtsrats an Schild beziehen sich die Genossen auf eine Formulierung aus dem Aufsichtsratsbeschluss der Börsenvereinsholding. Darin war gestern festgelegt worden, dass die libreka!-Geschäftsstrategie bei Nicht-Mitgliedern des Verbandes sich "ausnahmslos auf die Distribution von Inhalten zu beschränken" habe. Eine Shoplösung durch die MVB, wie die eBuch sie per Generalvertrag anstrebt, wäre demnach exklusiv an eine Verbandsmitgliedschaft gebunden.

In dem Brief an Schild heißt es nun: "Da in der eBuch eG sowohl Börsenvereinsmitglieder wie auch Nicht-Mitglieder versammelt sind, fragen wir uns jetzt: Stellt der Passus ein unüberwindliches Hindernis dar, oder gibt es hier einen Ausweg?" Ein Junktim, das die Genossen auf eine Mitgliedschaft "in einem anderen Verein" verpflichte, komme "aus genossenschafts- und kartellrechtlichen Gründen"als Bestandteil eines Generalvertrags nicht in Frage, schreibt die eBuch-Spitze.

Die eBuch eG wie auch die eBuch GmbH sind beide Mitglieder im Börsenverein. Von den dort versammelten Buchhandlungen sind es eBuch-Angaben zufolge etwa zwei Drittel.