Jetzt sei die vermeintliche "soap opera" zu Ende gegangen, schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Es werde ernst. Zugleich liege ein großer gesellschaftlicher Druck auf beiden Parteien. "Man lässt einen großen, berühmten Verlag nicht vor die Hunde gehen, nur um recht zu behalten."
Für die "Frankfurter Rundschau" ist die Situation im Verlag "unklarer denn je". Im Moment scheine bis hin zu einem vollständigen Wechsel in der Führung oder zur Auflösung des Verlags, die vergangene Woche ein Frankfurter Richter für möglich erklärte, alles denkbar.
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) findet, dass das Haus Suhrkamp schon jetzt "sturmreif" geschossen ist. "Denn wer wollte Autoren- und andere Verträge mit einer Geschäftsführung abschließen, die nur noch auf Abruf bis zum nächsten Prozesstermin amtiert?", fragt die FAZ. Hans Barlach, der Antagonist in diesem Drama, könne jetzt wie Shakespeares rächender Antonius sagen: "Unheil, du bist im Zuge: Nimm, welchen Lauf du willst!"
Für den "Tagesspiegel" muss die Entscheidung des Gerichts nicht gleich den Untergang von Suhrkamp bedeuten. Dass sich die Situation ausgerechnet zu einem Zeitpunkt zuspitze, da die Performance des Verlags nach dem Umzug nach Berlin vor knapp drei Jahren zumindest programmatisch so gut wie lange nicht sei, habe seine eigene Tragik.