Weihnachtsgeschäft

Umsatzplus von 1,3 Prozent

28. Dezember 2012
Redaktion Börsenblatt
Die Umsätze in den letzten Tagen vor Heiligabend haben dem Weihnachtsgeschäft noch einmal einen ordentlichen Schub gegeben: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnten die Buchhändler in der Woche vor dem vierten Advent ein durchschnittliches Umsatzplus von 6,8 Prozent verbuchen, an Heiligabend selbst sogar ein Plus von 16,2 Prozent. Unterm Strich endete das Weihnachtsgeschäft mit einem Plus von 1,3 Prozent.

Die Ergebnisse gehen aus aktuellen Marktdaten hervor, die das Börsenblatt ermittelt hat. Insbesondere kleinere Buchhandlungen konnten in der Woche vor dem vierten Advent Zuwächse verzeichnen: Bei ihnen wurde ein durchschnittliches Umsatzplus 5,6 Prozent ermittelt, an Heiligabend sogar ein Umsatzplus von 13,4 Prozent. Offenbar suchten nach dem vierten Adventswochenende viele Kurzentschlossene in Buchhandlungen nach dem ultimativen Geschenk: "Eigentlich passe ich gar nicht mehr in den Laden, so proppenvoll ist es hier", meinte eine Buchhändlerin scherzhaft, viele Kollegen berichteten unisono: "Hier steppt der Bär, Ausatmen geht nicht."

Allerdings kann der fulminante Endspurt nicht darüber hinwegtäuschen, dass dem Buchhandel in diesem Kalenderjahr sechs Öffnungstage fehlen und auch der Onlinehandel Kunden abgezogen hat. So ergibt sich bei den Buchhandlungen für das gesamte Weihnachtsgeschäft 2012 im Durchschnitt nur ein kleines Umsatzplus von 1,3 Prozent.

Vor allem regionale Literatur war als Geschenk beliebt und verkaufte sich überdurchschnittlich gut. Bei den Warengruppen waren Belletristik sowie Kinder- und Jugendbücher am stärksten gefragt. Die Liste der meistverkauften Titel führt in der Belletristik Jonas Jonassons „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ (Carl’s Books) an, der Überraschungserfolg im Weihnachtsgeschäft des vergangenen Jahres, gefolgt vom siebten Band von Gregs Tagebuch (Jeff Kinney: „Dumm gelaufen“, Baumhaus), Nele Neuhaus’ neuestem Krimi "Böser Wolf" (Ullstein) und John Greens berührendem Roman "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" (Hanser).  Im Sachbuch lagen Florian Illies’ historisches Panorama „1913“ (S. Fischer) und Manfred Lütz’ „Bluff! Die Fälschung der Welt“ (Droemer) vorn. E-Reader wurden mehr als im vergangenen Jahr verkauft, allerdings in sehr kleinen Mengen. Im Non-Book-Bereich verkauften sich vor allem Kalender und Grußkarten gut, Hörbücher verzeichneten Umsatzrückgänge.
 
Für die Stichprobe hat das Börsenblatt deutschlandweit 50 Buchhandlungen unterschiedlicher Umsatzklassen befragt.