1889 war das Unternehmen als Zeitungsverlag mit Druckerei gegründet worden, 1960 erfolgte die Umwandlung zur Buchhandlung mit Schreibwarenladen. Einen Nachfolger für das 65 Quadratmeter große Sortiment, das letzte vor Ort, gebe es nicht, so die Inhaberin, die auf Buchhandlungen in der Region mit entsprechenden Anfragen zugegangen ist. "65 Quadratmeter waren zu klein für eine Übernahme", sagt die Buchhändlerin. Die Perspektiven waren nicht die besten: Der ständig abnehmende Umsatz ist vor allem ein Resultat des geänderten Käuferverhaltens und der Onlineanbieter. Neue Konkurrenz sei ihr auch durch die massive Ausweitung des Schreibwaren- und Buchangebots eines nahegelegenen Supermarktes der Kette real erwachsen.
Zum 28. Februar will sie die Buchhandlung Neunzig schließen, die sie vor rund zwei Jahren nach dem überraschenden Todesfall ihrer Schwiegermutter übernommen hatte. Eine Festangestellte und zwei Aushilfen sind derzeit im Sortiment beschäftigt. Christa Wendling-Depke will künftig in ihren alten Beruf zurückkehren und als Produktmanagerin für ein japanisches Unternehmen arbeiten.