Eckel, von Haus aus Fachbuchhändler, hatte seine Kochbuchhandlung 1987 auf 45 Quadratmetern Fläche eröffnet. Heute misst der Laden, der in einer Passage am Kölner Hohenzollernring liegt, 200 Quadratmeter Fläche. Über seinen Internet-Shop buchgourmet.com beliefert Eckel zudem Gastronomie-Kunden in aller Welt, auch mit raren antiquarischen Titeln.
Das Geschäft mit seinem großen Lagerbestand von gut 10.000 Kochbüchern sei nicht mehr rentabel zu führen, so Eckel, der dabei auch auf geänderte Abschreibungsmodalitäten bei der Inventur verweist. Zudem habe sich der Standort in den vergangenen Jahren immer weiter verschlechtert, weil der Kölner Ring zur Amüsiermeile mutiere: „Eigentlich müsste ich mit BuchGourmet umziehen, aber dazu fehlen mir die Kraft und das Geld“.
Das Internet-Geschäft, das die fehlende Lauflage jahrelang durch einen internationalen Kundenkreis wettgemacht hatte, sei ebenfalls immer schwieriger geworden, bilanziert Eckel. Hier mache sich die starke Konkurrenz durch Amazon, die Krise der internationalen Gastronomie, aber auch das komplexe Rückgabe- und Widerrufsrecht im Online-Handel bemerkbar.
Die Schließung sei deshalb die „einzig vernünftige, unternehmerische Entscheidung“, sagt Eckel - so schwer sie ihm auch falle. Sein bitteres Fazit: „Selbst wenn man im Buchhandel alles richtig macht, ist es heute kaum noch möglich, vernünftig davon zu leben.“
Für Gastro-Kritiker Jürgen Dollase ist Eckels BuchGourmet eine „Lieblingsbuchhandlung“: Er gehöre zur Buchgourmet-Gemeinde, bekannte Dollase 2012 in der gleichnamigen Börsenblatt-Serie, „weil es hier all die Dinge gibt, die die anderen nicht haben, ja sogar viele Dinge, die kein anderes Geschäft in Deutschland hat, und immer auch viele Dinge, die kein anderes Geschäft in Europa hat. Und weil wir davon ausgehen können, dass weder auf dem Mond noch auf dem Mars oder sonstwo ähnliche Dinge wie Buchgourmet existieren, müssen wir die Bedeutung des Etablissements irgendwo im universellen Bereich ansiedeln.“
