Zukunftstag von LG Buch, MDG und Umbreit

Raus aus dem Stimmungsloch?

4. März 2013
Redaktion Börsenblatt
LG Buch, MDG und Umbreit starten heute mit einem Zukunftstag in den Bücherfrühling – sie bieten Know-how, verfolgen aber durchaus noch andere, ambitionierte Ziele: Sie wenden sich gegen die schleichende Resignation im Buchhandel, wollen den rund 80 Teilnehmern Mut für ihren Alltag machen. Gut und schön, oder überambitioniert? Eine Umfrage zur Stimmungslage im Buchhandel, unter Mitgliedern der LG Buch.
Sabine Kratt, Buchhandlung Klein in Rottweil
Mir gefällt die positive Botschaft, die dahinter steckt: Dass die Geschichte des Buches weiter geht – und unsere auch. Dafür ist es wichtig, sich mit Kollegen auszutauschen, aktiv zu sein und andere, neue Denkansätze zu entwickeln. Deshalb fahre ich zum Zukunftstag.
Gertrud Selzer, Buchhandlung Rote Zora in Merzig
Wir resignieren doch nicht! Dass wir zum Zukunftstag fahren, liegt daran, weil wir gern über den Tellerrand schauen: Wir freuen uns auf den Austausch mit anderen, lassen uns gern auch neu motivieren. Bisher sind wir von solchen Tagungen immer mit ein oder zwei Ideen nach Hause gekommen, die wir dann versucht haben umzusetzen: Ich halte das für eine gute, lohnende Sache. Dabei beschäftigt uns im Moment vor allem eine Frage: Was wir lokal für unsere Stadt und unseren Standort tun können und sollten, damit Kunden auf Dauer den Weg zu uns finden. Dazu sind aus meiner Sicht zwei Dinge nötig: Erstens muss man selbst im eigenen Laden aktiv werden – und sich, zweitens, zusätzlich vor Ort intensiv vernetzen – über Branchengrenzen hinweg.   

Samy Wiltschek, Buchhandlung Jastram in Ulm
Ich brauche niemand, der mir Mut macht. Uns geht es seit zwei Jahren ganz gut, im Vergleich zu anderen wahrscheinlich sogar richtig gut. Was den Zukunftstag angeht: Dafür fehlt mir schlicht die Zeit. Ohnehin sind für mich die Treffen meiner Erfa-Gruppe effektiver als solche großen Tagungen: Da geht es wirklich ans Eingemachte, wenn wir zu sechst am Tisch sitzen.     

Carsten Mennenöh, Buchhandlung Mennenöh in Krefeld
Ich sehe das eher nüchtern, freue mich auf einen Fortbildungstag, auf die Vorträge und Gespräche mit Kollegen. Nicht mehr, nicht weniger. Unabhängig davon steht doch eines fest: Man kann die Probleme nicht einfach aussitzen. Mag sein, dass niemand sagen kann, wie der Markt in fünf oder gar zehn Jahren aussehen wird. Ich will, werde und muss mich trotzdem orientieren – und mir einen Platz in der sich verändernden Marktlandschaft suchen.

Gerda Heinzmann-Fischer, Schubart-Buchhandlung in Ludwigsburg
Bei uns ist die Stimmung auch so ganz gut – dazu muss ich nicht zu einer solchen Tagung fahren. Aber ich tue es trotzdem, sogar zusammen mit meiner Mitinhaberin. Im Moment kommt es uns so vor, als würden ein paar Dinge, die wir über lange Zeit in den Mittelpunkt unseres Tuns gestellt haben, aufgehen – und das sicher nicht nur, weil Amazon derzeit so im Gerede ist: unsere Buy Local-Aktivitäten scheinen zu greifen. Das freut uns und macht uns Mut genug. Dass das Treffen Zukunftstag heißt, finde ich dennoch richtig.