Im Buchhandelsbereich konnte Orell Füssli die Anzahl verkaufter Bücher stabilisieren und die anhaltende Verlagerung vom stationären Buchhandel zum Online- und E-Book-Handel weitgehend in den eigenen Verkaufskanälen auffangen.
- Durch die Euro-Schwäche und niedrigere Verkaufspreise als 2011 hätten zu einem Umsatzrückgang von 3,7 Prozent auf 109.5 Millionen Schweizer Franken (90 Millionen Euro) geführt, so der Verwaltungsrat der Holding.
- Das Großkundengeschäft habe zugenommen, das Onlinegeschäft mit Privatkunden sei im zweistelligen Bereich gewachsen.
- Trotz weiterer Aufwendungen für die Bereinigung des Filialnetzes sowie für die Aufhebung des Onlinebetriebs der Zweitmarke Storyworld von 1,2 Millionen Franken habe der Buchhandelsbereich 2012 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 2,5 Millionen Franken erzielt.
- Im Vorjahr musste Orell Füssli hier noch einen Verlust von 3,5 Millionen Franken verkraften, wobei Sonderaufwendungen von 3,8 Millionen Franken für die Anpassung des Filialnetzes das Ergebnis belastet hatten.
Bis zum Vollzug des geplanten Joint Ventures mit der Thalia Bücher AG, das noch von der Zustimmung durch die Wettbewerbsbehörden abhängig ist, wird der Buchhandelsbereich eigenständig weitergeführt. Die 2012 angekündigte Schließung der Filiale Westside in Bern soll in der zweiten Jahreshälfte umgesetzt, in den übrigen Filialen das E-Book-Geschäft nach dem Modell von Zürich ausgebaut werden.
Bei der Orell Füssli Verlag AG lag der Verkaufserlös 2012 um neun Prozent unter dem des Vorjahres. Als Gründe nennt der Verwaltungsrat der Holding vor allem
- die gezielte Reduktion von wenig rentablen Aktivitäten beim Verlag Huber und bei Auftragswerken sowie
- negative Währungseffekte bei hochpreisigen Bilderbüchern des Atlantis Verlags.
Zwei wichtige Segmente hätten sich verbessert:
- das Sachbuch um plus zehn Prozent und
- der Globi-Verlag um plus 15 Prozent.
Warenaufwand und Personalkosten hätten deutlich gesenkt werden können; das Jahresergebnis vor Sondereffekten sei gegenüber dem Vorjahr leicht besser und fast ausgeglichen.
Der Bereich Atlantic Zeiser (das sind die Geschäftsfelder Kartensysteme, Banknotennummerierwerke, Sicherheitsdrucksysteme und Verpackungsdruck) hat 2012 den Verkaufserlös um drei Prozent auf 63,5 Millionen Euro gesteigert.
Durch umfangreiche Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen und leicht verbesserten Margen sei das operative Ergebnis gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert und ein Ergebnis vor Gewinn und Steuern von 1,6 Millionen Euro erreicht worden (2011: minus 4 Millionen Euro), berichtet der Verwaltungsrat. Besonders erfreulich habe sich 2012 der Kartenbereich entwickelt.
Im Bereich Sicherheitsdruck wurde 2012 ein im Vergleich zum Vorjahr leicht verbesserter Umsatz von 85,9 Millionen Franken erzielt, aber „ein sehr unbefriedigendes Betriebsergebnis von 6,2 Millionen Franken“ (2011: 11,3 Millionen Franken), so der Verwaltungsrat. Nach Abzug von außerordentlichen Aufwendungen beträgt das Ergebnis vor Gewinn und Steuern 2,6 Millionen Franken (2011: 12,3 Millionen Franken).
Als Gründe für die massive Verschlechterung nennt der Verwaltungsrat
- die Einführung einer neuen ERP-Lösung, bei der im Zuge der Umstellung die Artikelstämme und die Transaktionen nicht genügend präzise nachgeführt worden seien, so dass Wertanpassungen notwendig wurden.
- Zudem hätten Sonderabschreibungen auf Materialien vorgenommen werden müssen, die über das Verfalldatum hinaus eingelagert geblieben waren.
- Wegen Verzögerungen bei einzelnen Aufträgen und Anlaufschwierigkeiten bei den Neuaufträgen hätte auch die ursprüngliche Produktionsplanung nicht umgesetzt werden können; Lieferverzögerungen hätten zu Mehrkosten von 1,8 Millionen Franken geführt.
Insgesamt hat Orell Füssli im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von 284,9 Millionen Franken erzielt, ein Prozent weniger als im Vorjahr.
- Vor Gewinn und Steuern beträgt das Ergebnis 3,6 Millionen Franken (2011: 2,4 Millionen Franken), darin enthalten sind außerordentliche Aufwendungen von 4,7 Millionen Franken.
- Das Jahresergebnis der Orell Füssli Gruppe beträgt 0,8 Millionen Franken (2011: minus 0,2 Millionen Franken).
- Für die Generalversammlung am 7. Mai hat der Verwaltungsrat den Aktionären den Verzicht auf eine Dividende vorgeschlagen.