Gestorben

Manfred Sarrazin ist tot

18. April 2013
Redaktion Börsenblatt
Manfred Sarrazin (62), auch durch den Hörfunk bekannter Inhaber der Kölner Krimi-Buchhandlung Alibi, ist am Sonntag gestorben. Im Oktober vergangenen Jahres hatte er seine Buchhandlung im Belgischen Viertel geschlossen und lebte seitdem im Hospiz des St.-Vinzenz-Krankenhauses.

Mit der Diagnose Darmkrebs war Sarrazin offen umgegangen, empfing auch im Hospiz Journalisten und war in Features etwa im WDR zu hören. Auf WDR 5 war er viele Jahre unter dem Namen "Blutgrätsche" in  der Sendung "Die telefonische Mordsberatung“ populär. Der „König des Noir“, wie er sich selbst bezeichnete, mochte insbesondere „Stoffe, die schlecht ausgehen“, mehr als 22 Jahre war seine „große Leidenschaft: Krimis an den Mann zu bringen“. Seine „Fachbuchhandlung für Kriminalliteratur, Politthriller, Spionageromane“ in der Limburger Straße hielt ein großes Sortiment englischsprachiger Originale bereit, die Paperbacks zum aktuellen Tageskurs.

Seine Beerdigung hat der jüngere Bruder des Berliner Ex-Finanzsenators Thilo Sarrazin genau geplant, „mit Sprechern, Zitaten aus der Krimi-Noir-Literatur“, wie er in einem WDR-Podcast im Dezember sagte: „Es wird nicht langweilig werden.“ In der Todesanzeige hat sich Manfred Sarrazin nun verabschiedet: „Auf dem metaphysischen Campingplatz werde ich das gleiche machen wie im ALIBI: Auf einem bequemen Sofa sitzen und gute Krimis lesen."