Einbruch bei englischen Buchverkäufen nach „Shades of Grey“

Briten in Fußfesseln

15. Juli 2013
Redaktion Börsenblatt
Das erste Halbjahr macht den englischen Buchhändlern keine Freude: Printbücher verloren nach Branchenmedien beim Umsatz 6,7 Prozent – fast acht Prozent weniger Bücher als im Vorjahr wurden verkauft.

Es hilft auch nicht, dass der Preis für Printbücher um 1,3 Prozent leicht gestiegen ist – das Minus bleibt in der Erhebung von Nielsen BookScan stehen: 41,7 Millionen Britische Pfund weniger (48 Millionen ) Euro wurden mit Büchern von Januar bis Juli dieses Jahres umgesetzt – insgesamt 582 Millionen Britische Pfund (672 Millionen Euro). Ursache für den Abwärtstrend sollen vor allem starke Zuwächse beim E-Book sein, die auf Kosten der Printbücher gehen. Der Anteil an E-Books am Gesamtumsatz soll dabei im Halbjahr bei rund 20 Prozent liegen – im Vorjahr waren es nur 15 Prozent gewesen.

Rund ein Drittel des Verlusts im ersten Halbjahr soll aber laut „The Bookseller" darauf zurückzuführen sein, dass es keinen „Shades of Grey"-Effekt in diesem Jahr gegeben hat.

Gleichzeitig befinden sich die britischen Bibliotheken in einer Krise: 201 Bibliotheken haben laut „The Bookseller" im vergangenen Jahr geschlossen, 336 seien akut von der Schließung bedroht, weil die Fördermittel zusammengekürzt worden seien. In einer eigenen Kampagne wendet sich das Branchenmedium im Verband mit den Bibliotheken darum an die Regierung, um dazu aufzufordern, das „heimliche Schlachten der Bibliotheken" zu beenden.