Den Immobilienexperten von Jones Lang LaSalle zufolge wurden zwischen Juli und September für 1a-Flächen deutscher Innenstädte knapp 280 Mietverträge neu abgeschlossen – fürs gesamte Jahr (Januar bis September) zählte das Unternehmen mehr als 770. Was sich dabei zeigte: Im Vergleich zu den ersten drei Quartalen des Vorjahres stieg dank des Runs auf Läden, die kleiner als 100 Quadratmeter sind, zwar die Zahl der Neuverträge (plus ca. neun Prozent) – das vermittelte Flächenvolumen nahm jedoch ab (minus ca. zehn Prozent; insgesamt knapp 390.000 Quadratmeter).
Kleinere Flächen ziehen Kreise
Dieser Trend ist für JJL nicht ganz neu, scheint sich aber zu verstärken. Entfiel auf Läden von unter 100 Quadratmetern im Vorjahreszeitraum (Januar bis September 2012) noch 17 Prozent des neu vermittelten Flächenvolumens, sind es aktuell bereits 22 Prozent – Tendenz weiter steigend. Im Gegenzug verlieren Händler offenbar die Lust auf den großen Auftritt. „Der Anteil der Großflächen mit mehr als 1.000 Quadratmetern Verkaufsfläche ging von 17 auf 12 Prozent zurück“, sagt Dirk Wichner, Leiter Einzelhandelsvermietung.
Die beliebtesten Städte, die expansivsten Branchen und die höchsten Mieten
Die Metropolen profitieren von der Expansionslust einiger weniger erwartungsgemäß am meisten, besonders Berlin, Düsseldorf und Frankfurt. Hier ermittelte JLL die größte Nachfrage. Ganz vorn liegen dabei die guten alten Bekannten: Drei Viertel des Flächenumsatzes sei in den ersten neun Monaten des Jahres auf die Textilbranche (auffällig waren hier vor allem die Discounter TK-Maxx und Primark), auf Gastronomiekonzepte sowie das Thema Gesundheit.
Dass die Nachfrage nach Kleinflächen anzieht, wirkt sich auf die Mietpreise aus – sie wachsen ebenfalls: Im Durchschnitt der rund 185 von JLL untersuchten Städte legte die Spitzenmiete in der zweiten Jahreshälfte 2013 um 1,5 Prozent zu (im Vorjahresvergleich). In den zehn Top-Städten (von Berlin bis Nürnberg) ging es sogar um 3,1 aufwärts (Vorjahresplus: 3,4 Prozent). Die Prognose von JLL: In der ersten Jahresshälfte 2014 blieben die Spitzenmieten in den zehn Metropolen – den sogenannten Big 10-Standorten – konstant; mit einem weiterhin leichten Anstieg sei lediglich in Frankfurt und Hannover zu rechnen.