Auslagerung des Weltbild-Kundendienstes

Erster Termin vorm Arbeitsgericht

15. November 2013
Redaktion Börsenblatt
Vertreter der Gewerkschaft Verdi und der Weltbild-Geschäftsführung haben sich heute vor dem Augsburger Arbeitsgericht getroffen. Dabei ging es um die geplante Auslagerung des Kundendienstes (CCC) der Verlagsgruppe. Ob das Arbeitsgericht eine Einigungsstelle einsetzt, sei noch offen, berichtet der "Bayerische Rundfunk". Update: Stellungnahme von Weltbild.

Insgesamt wären durch die geplante Auslagerung des Weltbild-Kundendienstes rund 140 Arbeitsplätze betroffen. Das Treffen vor dem Augsburger Arbeitsgericht sei enttäuschend verlaufen, erklärte der Verdi-Bevollmächtigte Thomas Gürlebeck gegenüber dem BR. Ein Vergleich, den der Richter vorgeschlagen habe, sei nicht akzeptabel gewesen. Ob und wann die von der Geschäftsleitung gewünschte Einigungsstelle eingesetzt wird, sei noch offen. Laut Verdi-Blog ist mit einem Spruch des Richters erst in der kommenden Woche zu rechnen. Mittels der Einigungsstelle wolle die Geschäftsleitung "ausschließlich über Abfindungen der CCC-MitarbeiterInnen (...) verhandeln, statt über mögliche Alternativen der Weiterbeschäftigung", so der Vorwurf der Arbeitnehmervertreter.

Gemäß Betriebsverfassung, so Gürlebeck, müssten zunächst mit dem Betriebsrat alle Alternativen zur Kündiung der betroffenen Beschäftigten ausgelotet werden, bevor ein Vermittler eingeschaltet werden könnte. Dies ist nach der Aufassung des Betriebsrats nicht ausreichend geschehen. Die Weltbild-Geschäftsleitung argumentiert dagegen, das man Verhandlungbereitschaft gezeigt habe, aber keine Einigung erzielen konnte. "Da in den bisherigen Gesprächen die Möglichkeit einer Einigung auf beiden Seiten nicht näher gerückt ist", hatte eine Weltbild-Sprecherin kürzlich auf Anfrage erklärt, "sieht der übliche und vom Gesetz so vorgesehene Weg vor, dass ein unabhängiger Dritter die Gespräche begleitet. Deshalb wollen wir die Einigungsstelle beim Arbeitsgericht anrufen."

Stellungnahme von Weltbild

In ihrer Stellungnahme vom 15. November weist die Verlagsgruppe Weltbild erneut darauf hin, dass man Verhandlungsbereitschaft gezeigt und im Interesse der betroffenen Mitarbeiter eine außergerichtliche Einigung mit dem Betriebsrat angestrebt habe. Man habe in mehreren Terminen "keine Einigung in der Sache, im Prozedere oder hinsichtlich der Person des Einigungsstellenvorsitzenden mit dem Betriebsrat erreicht", wiederholt das Unternehmen. Weil die Möglichkeit einer Einigung auf beiden Seiten nicht näher gerückt sei, so die Weltbild-Mitteilung weiter, "ist es unser Ziel nunmehr möglichst schnell eine Einigungsstelle einzusetzen, um die Verhandlungen mit dieser Hilfe soweit möglich einer einvernehmlichen Einigung (Interessenausgleich und Sozialplan) zuzuführen."

Weiter heißt es in der Stellungnahme: "Die Geschäftsführung unterstreicht, dass es ihr wichtig ist, über das Thema Kundendienst im Interesse der Mitarbeiter schnell zu konstruktiven Ergebnissen zu kommen. Darüber hinaus steht die Geschäftsführung nach wie vor zu ihrer Zusage, auf betriebsbedingte Kündigungen bis 31. Januar 2014 zu verzichten."